Waldschule

Tiere kommen angerollt

Ein Waschbär steht auf dem Tisch, die Eule liegt auf der Fensterbank und auf dem Boden der Schulbücherei tummeln sich kleine Rehe, Enten, Füchse und viele andere Tiere. Rundherum haben sich die Drittklässler der Mariengrundschule versammelt, jedes hat ein anderes Tier auf dem Schoß, und alle lauschen gespannt, was ihnen Maria Weckendorf, Referentin der Kreisjägerschaft, zu erzählen hat. Dabei ging es an dem Vormittag um die Neozonen. Das sind Tiere, wie die spanische Nacktschnecke oder das Nutria, welche in einen Lebensraum eingeführt wurden, wo sie bis dato gar nicht vorkamen. „Zum Beispiel haben die spanischen Nacktschnecken hier bei uns in Deutschland gar keine natürlichen Feinde. Das kann dann auch mal schnell zur Plage werden“, erklärte die Referentin.

Das Gleiche gilt für das Nutria, welches eigentlich in Südamerika zu Hause ist. „Die Tiere durchlöchern förmlich die Uferböschungen. Deswegen müsst ihr auch besonders vorsichtig sein, wenn ihr so eine Böschung hinunter lauft, denn im schlimmsten Fall könntet ihr einbrechen und ins Wasser fallen“, mahnt Weckendorf zur Vorsicht.

„Der Unterricht in der Rollenden Waldschule vermittelt, dass alle Menschen die Aufgabe haben, die Natur, in der wir als kleiner Teil davon leben, für alle Zeiten funktionsfähig zu erhalten”, weiß Maria Weckendorf aus eigener Erfahrung zu berichten. Menschen für die Natur zu begeistern, gelingt ihr oft auf unvergleichliche Weise. Wenn sie den Ruf eines Hirsches oder des Eichelhähers imitiert, dann überhören die Kinder sogar das Pausenklingeln.