Fundgrube auf dem Wertstoffhof:

Nichts für „Absahner“

Lüdinghausen -

Stühle, ein Laufrad und andere Kleinigkeiten hatten sich Sebastian Koos und Anna-Franziska Stanke schon mal aus der Fundgrube auf dem Wertstoffhof besorgt. Gestern war das Angebot in dem Container leergefegt. „Wir schauen immer mal nach, was im Angebot ist“, versicherten die beiden gestern gegenüber den WN. Andere Wertstoffhof-Besucher nutzen ebenfalls das Angebot. Aber es gibt auch immer wieder mal Stress zwischen Besuchern und den Mitarbeitern der Firma Remondis, die den Wertstoffhof für die Stadt Lüdinghausen betreibt. Das bestätigten Thilo Brossmann, der die Wertstoffhöfe der Region leitet, sowie Ingo Wigger, Remondis-Mitarbeiter auf der Lüdinghauser Einrichtung.

Von Werner Storksberger

Freitag, 18.09.2015, 16:09 Uhr

Leergefegt war der Fundgruben-Container gestern. Dieses Paar hat trotzdem noch etwas Brauchbares gefunden. Foto: west

Ziel der Fundgrube ist die Müllvermeidung und die Weiterverwertung von Wertgegenständen. Jeder Wertstoffhof-Besucher kann sich bedienen. Das ist das Ziel des Angebots. „Es gibt aber auch manche Besucher, die damit ein Gewerbe betreiben“, berichtet Brossmann . Dinge aus der Fundgrube finden sich bei Ebay oder auf dem nächsten Flohmarkt wieder. „Manche Leute kommen drei Mal am Tag und wollen hier absahnen. Das ist nicht Sinn der Sache“, so Brossmann. „Es gibt einen regelrechten Fundgruben-Tourismus“, weiß der Leiter mehrerer Wertstoffhöfe .

Umgekehrt gibt es auch die Zeitgenossen, die „einem Müll unterjubeln wollen“, berichtet Ingo Wigger . Gebührenpflichtiger Müll soll so billig entsorgt werden. „Da müssen wir kontrollieren“, so Ingo Wigger. Dass darüber nicht alle Nutzer der Fundgrube begeistert sind, bleibt nicht aus. Kritik müssen die Mitarbeiter auch einstecken, weil sie „Fundstücke“ nicht reservieren. „Das können die Mitarbeiter nicht leisten“, so Thilo Brossmann.