Ida Thünemann feiert

Pfarrhaushälterin wird 90

Eine Ur-Reckenfelderin ist 90 geworden: Ida Thünemann, am 6. Juni 1927 geboren, gehört zu den ersten Kindern, die im Ortsteil geboren worden sind, nachdem aus dem ehemaligen Munitionsdepot eine Siedlung geworden war. Ihr Elternhaus ist die heutige Lennestraße 61.

Als Ida Thünemann Teenie war – Backfisch sagte man damals –, marschierten die Deutschen in Polen ein: Der zweite Weltkrieg begann. „Unser Leben war Arbeit. Wir hatten eine Kuh, Schweine und Schafe, haben das Land urbar gemacht. Mein Vater und mein Onkel haben mitgeholfen, die Kirche zu bauen“, erinnerte sie sich, als sie bei der Aktion „Reckenfeld, das sind wir“ mitgemacht hat.

Wie viele junge Mädchen kam sie nach der Schule ins Pflichtjahr. Später lernte sie dann das Nähen – mit viel Begeisterung. Handarbeiten hat sie ihr ganzes Leben lang geliebt, trotz eines Handicaps, ebenso wie Kartenspielen und gelegentliche Urlaube.

1965 dann eine ganz neue Aufgabe: Ida Thünemann wurde Haushälterin bei Kaplan Paul Hövels , sie begleitete den Seelsorger später an seine verschiedenen Pfarrstellen nach Lengerich, Ahlen und Laggenbeck.

Seit 1990 ist die Jubilarin zurück in Reckenfeld, und seit 2016 lebt die 90-Jährige im Haus Marienfried.

Dort hat sie jetzt auch ihren Geburtstag im Kreis der Familie gefeiert – unter anderem mit dem 92 Jahre alten Bruder Antonius und der 81 Jahre alten Schwester Thea.