Corona-Schutzimpfung im St.-Augustinus-Altenzentrum
Im dritten Anlauf klappt es
Nordwalde -
Nach zwei abgesagten Impfterminen hat es endlich geklappt: Im St.-Augustinus-Altenzentrum haben am Mittwoch die ersten von insgesamt rund 280 Personen ihre Corona-Schutzimpfung erhalten. Nach belastenden vergangenen Wochen herrscht jetzt die Hoffnung, dass es etwas ruhiger wird.
Von Vera Szybalski
Aller guten Dinge sind drei: Im dritten Anlauf sind Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des St.-Augustinus-Altenzentrums und teilweise der angeschlossenen Häuser gegen das Coronavirus geimpft worden. Nachdem Anfang Januar der erste Impftermin und Ende Januar der zweite geplatzt war, erhielten am Mittwochnachmittag endlich die ersten von insgesamt rund 280 Personen ihre Corona-Schutzimpfung. Wer gestern noch nicht dran war, wird heute geimpft.
„Es ist eigentlich relativ ruhig und entspannt“, sagte Sabine Lichter , die stationäre Pflegedienstleiterin, am Mittwoch. Ein klein bisschen Aufregung sei dabei, aber die Stimmung sei gut. Und das nach nervenaufreibenden Wochen, in denen das Altenzentrum einen Corona-Ausbruch zu bewältigen hatte. „Die letzten Wochen waren eine echte Belastung für alle“, sagte Lichter.
Impfstraße im Altenzentrum
Dass die Impfung zwei Mal verschoben wurde, sei „sehr frustrierend“ gewesen, sagte Frank Emschermann, der neben Dr. Jochen Veit, Daniel Gerdemann und Dr. Jutta Siefert zu den vier Nordwalder Ärztinnen und Ärzten gehört, die im Altenzentrum impfen. „Wir haben sehr viel Arbeit investiert“, sagte Emschermann. „Jetzt sind wir natürlich sehr glücklich, dass die Impfung steht.“
Wer bereits mit Corona infiziert war, wird nicht geimpft. In der Cafeteria hatte das Altenzentrum eine Impfstraße eingerichtet, damit sich möglichst wenige Menschen im Haus begegnen. Durch einen Nebeneingang kamen die Impflinge in das Gebäude, mussten zunächst in einem Wartebereich Platz nehmen und wurden dann einzeln zur Impfung gerufen. Anschließend mussten sie in den Ruheraum gehen, bevor sie durch den Haupteingang die Einrichtung wieder verließen. Alle Bewohner der stationären Pflege erhielten in ihren Hausgemeinschaften die Impfung.
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Besonders die älteren Menschen sehnen die Impfung herbei, weil sie die Lockdown-Situation einfach nicht mehr ertragen.“
Dazu gehörte auch Günter Schrammel , der mit anderen Bewohnern seines Wohnbereichs am Mittwochnachmittag auf seine Impfung wartete. Seine Hausgemeinschaft war der erste Bereich im Altenzentrum, der von Corona-Fällen betroffen war. „In diesem Bereich haben das alle gut überstanden“, sagte Sabine Lichter. Für ihn sei zuletzt schlimm gewesen, dass Besuch von Angehörigen zeitweise gar nicht und sonst nur bedingt empfangen werden konnte und kann, sagte Schrammel: „Das ist sehr beschränkt.“ Und dass die Bewohner nur eingeschränkt nach draußen gehen konnten.
„Besonders die älteren Menschen sehnen die Impfung herbei, weil sie die Lockdown-Situation einfach nicht mehr ertragen“, sagte Frank Emschermann. Aber auch von den Mitarbeitern ließen sich viele impfen. Lichter schätzte die Zahl auf etwa 80 Prozent.
Hoffnung auf ruhigere Zeiten
Die Corona-Schutzimpfung ist mit einem großen Organisationsaufwand verbunden. In Kühlboxen war der Biontech-Impfstoff angeliefert und in einem extra gesicherten Kühlschrank im Altenzentrum gelagert worden. Der Impfstoff sei dann später „nur noch bedingt transportierbar“, sagte Emschermann. Von einem Wohnbereich zum anderen zu gehen, ginge vielleicht noch. Von einer bettlägerigen Person zur anderen zu fahren, die zu Hause wohnen, aber nicht. Den Impfstoff müsse man „schon mit einer großen Sorgfalt“ verimpfen, sagte Emschermann. „Die Impfung ist aufwendiger als viele andere.“ Die zweite Impfung kann bis zu 42 Tage später erfolgen. „Der Immunschutz wird sieben Tage nach der zweiten Impfung erreicht“, sagte Emschermann.
Er lobte die Zusammenarbeit der Nordwalder Ärzte: „Wir sind viel enger zusammengerückt als vorher.“ Sabine Lichter sagte, auch die Zusammenarbeit des Altenzentrums mit dem Hausärzten funktioniere: „Das klappt total gut. Ich glaube, jeder Hausarzt in Nordwalde hat mit uns gebangt.“ Beim Blick zurück auf die vergangenen Wochen, „frage ich mich wirklich, wie haben wir, wie habe ich persönlich das geschafft“, sagte Lichter. Der Zusammenhalt im Haus sei aber „sehr gut“ gewesen: „Die Hoffnung ist, dass es jetzt etwas ruhiger wird.“