22-Jährige vor dem Amtsrichter:

Küche nicht bezahlt und dreisterweise verkauft

BORGHORST/EMSDETTEN -

Seit ihrem 14. Lebensjahr ist eine heute 22 Jahre alte Frau aus Emsdetten viermal straffällig geworden. Am Donnerstag stand die gebürtige Grevenerin wegen Unterschlagung vor dem Amtsgericht Steinfurt. Ihre Ex-Vermieterin hatte Anzeige erstattet. Das Gericht verhängte gegen die auch schon wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilte und einschlägig vorbestrafte Servicekraft eine Geldstrafe.

Von Matthias Lehmkuhl

Donnerstag, 27.07.2017, 23:07 Uhr

Die Angeklagte mietete im Mai vergangenen Jahres eine möblierte Wohnung in Borghorst an. Sie unterschrieb neben einem Miet- auch einen Kaufvertrag für die Möbel, zu denen auch eine Einbauküche im Wert von 3250 Euro gehörte. Sie und die Vermieterin vereinbarten Ratenzahlung. Als jedoch nur eine Mietanzahlung in Höhe von 250 Euro und keine einzige Rate gezahlt worden war, wurde der Mietvertrag gekündigt. Kurzerhand verkaufte die 22-jährige Emsdettenerin die Küche für 500 Euro, obwohl im Vertrag stand, dass die Möbel solange im Eigentum der Verkäuferin verbleiben, bis die Kaufsumme vollständig bezahlt worden ist. „Das wusste ich nicht“, gab die mit 6000 Euro verschuldete Angeklagte vor.

Die als Zeugin geladene Vermieterin schilderte, sie versuche seit fast einem Jahr vergeblich, zu ihrem Geld zu kommen. Damals habe die Beschuldigte ihr mitgeteilt, sie sei wegen der Dreharbeiten für eine Reality-Sendung eines Privatsenders zeitlich zu sehr eingespannt. Kürzlich sei im Rahmen einer Zwangsvollstreckung eine Ratenzahlung mit der Angeklagten in Höhe von 100 Euro vereinbart worden. „Doch bis heute ist keine einzige Rate eingegangen“, führte die 47-jährige Borghorsterin aus. „Mit dem Honorar aus der Sendereihe habe ich Rechnungen bezahlt“, erklärte die Angeklagte dem Richter. Der Staatsanwalt forderte eine Geldstrafe in Höhe von 1250 Euro. Der Richter beließ es bei 800 Euro und warnte die Täterin: „Bei der nächsten Tat gibt es eine Freiheitsstrafe.“