Premieren-Abend beim Geier: Riesenandrang, Riesenstimmung
„Wahnsinn“ an Weiberfastnacht
Everswinkel -
„Ihr seid der Wahnsinn!“ Als Christoph Görges diese verbale Verbeugung vor der aufgeheizten Meute macht, kocht der Saal bereits eine ganze Weile. Überschäumende Stimmung, Karneval al dente im Gasthof Diepenbrock bei der Geier-Weiberfastnacht.
Von Klaus MeyerSamstag, 14.02.2015, 09:02 Uhr

Der Boden bebt, Hände klatschen im Rhythmus zusammen, Textfragmente bahnen sich den Weg aus fröhlichen Mündern. „Et gitt kei Wood, dat sage künnt, wat ich föhl, wann ich an Kölle denk . . .“ Görges gibt den Text vor, feuert die Menge an. Längst stehen ihm auf der Mini-Bühne, die er sich mit seinen vier Mitstreitern teilt, die Schweißperlen auf der Stirn. Das Glitzer-Sakko hat er sich schon nach dem zweiten Song vom Körper gepellt. Es ist heiß im Scheinwerferlicht, in dem die „Kölsche Cover Band“ an diesem Abend ihren Siegeszug fortsetzt. Wie ein Zwölf-Zylinder-Triebwerk treibt Christian Korte an den Drums den Rhythmus voran, während Fabian Hestermann als Melodien-Mastermind am Keyboard die Akzente setzt und Steffen Serries an der Gitarre sowie Andreas Meier am Bass den rheinischen Sound-Teppich verlegen. Zusammen spielen sie nicht einfach nur die kölschen Kult-Songs „Hey Kölle“, „Viva Colonia“, „Kölsche Jung“, „Drink doch ene mit“ und „Supergeilezick“, die sie in vier Monaten Probenarbeit verinnerlicht haben. Nein, sie leben sie mit jeder Note, mit jeder Silbe, mit jedem Schweißtropfen.
Es ist das (erwartete) Highlight des Abends. Die Wiedergeburt der Weiberfastnacht zur Prime Time hat aber noch mehr Beteiligte. Zum Auftakt begeben sich noch einmal die Möhnen ins Rampenlicht und zeigen tänzerisch, wie sie einige Stunden zuvor das Rathaus erobert haben. Im halbstündigen Abstand folgen weitere Show-Einlagen für das von DJ Sebastian Timmermann auf Betriebstemperatur gehaltene Partyvolk. So beweisen die Präsidentengarde, dass auch bei niedrigerer Deckenhöhe artistische Höchstleistungen möglich sind, und die Blau-Weißen Funken, dass sich afrikanischer Tanzzauber auch auf engstem Raum voll entfalten kann. Hat es der junge Bütt-Redner der „Bösen Geister“ aus Münster – der kurzfristig für den erkrankten „Frauenflüsterer Heini“ eingesprungen ist – Probleme, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, gelingt dies den „Wellenbrechern“ von der Narrenzunft KG Aasee mit ihrem Männerballett umso mehr. Sie setzten zeitweilig die Regeln der Schwerkraft außer Kraft und lassen kräftig gebaute „Tanzmariechen“ hoch in der Luft kreisen. Eine Männertruppe, die die Eleganz und Anmut des weiblichen Gardetanzes mitreißend interpretiert.
Fazit nach dieser Geier-Weiberfastnacht: Riesen-Andrang, Riesen-Stimmung, Riesen-Premiere. Klemens Diepenbrock glücklich: „Das hat richtig Spaß gemacht. Ich freue mich, dass die Leute im Dorf geblieben sind.“ Die Fortsetzung im nächsten Jahr ist ja nun ein „Muss“.
Kostproben vom Auftritt der Kölsche Cover Band:
https://www.youtube.com/watch?v=_oCNayVUkIU
https://www.youtube.com/watch?v=jHDxPMPk7BU
https://www.youtube.com/watch?v=1MHCbLhicSo
Premiere der „Geier-Weiberfastnacht“
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Die Präsidentengarde
Foto: Meyer -
Blau-Weiße Funken
Foto: Karolewicz -
Blau-Weiße Funken
Foto: Karolewicz -
Blau-Weiße Funken
Foto: Karolewicz -
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Bütt-Redner der "Bösen Geister"
Foto: Karolewicz -
Bütt-Redner der "Bösen Geister"
Foto: Karolewicz -
Bütt-Redner der "Bösen Geister"
Foto: Karolewicz -
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Kölsche Cover Band
Foto: Karolewicz -
Kölsche Cover Band
Foto: Karolewicz -
Kölsche Cover Band
Foto: Karolewicz -
Kölsche Cover Band
Foto: Karolewicz -
Kölsche Cover Band
Foto: Karolewicz -
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