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Fleischverzicht

Vegetarier-Tag bringt Bauern auf die Barrikaden

wn

Münster - Eine Kampagne für einen wöchentlichen Vegetarier-Tag in Münster hat die Bauern der Umgebung auf die Barrikaden gebracht. Umweltgruppen werben in der Universitätsstadt seit längerem für einen „Veggietag“. Um das Klima zu schonen, sollen Münsteraner demnach immer donnerstags auf Fleisch verzichten. Und in einem Klimakonzept, das der Stadtrat im Dezember einstimmig verabschiedet hat, ist nach Angaben des Umweltamtes bereits die „Propagierung eines freiwillig fleischlosen Wochentages“ festgeschrieben. Mitte Juli beschäftigt sich der Rat auf Initiative von Greenpeace mit Plänen für eine Kampagne. Der Landwirtschaftliche Kreisverband stellte am Montag klar: „Landwirte lehnen den fleischlosen Donnerstag entschieden ab.“ „Ernährungsgewohnheiten und Anbausituationen haben wie die Landwirtschaft und die Lebensmittel erzeugende Industrie nur einen sehr geringen Einfluss auf die Entwicklung des weltweiten Klimas“, meinte die Vizechefin des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, Susanne Schulze Bockeloh. Sie ist Schweinemästerin und findet andere Strategien im Kampf gegen CO2 sinnvoller. „Zur Vermeidung weiter Importstrecken - verbunden mit hohen CO2-Emmissionen - sollten wir Obst und Gemüse nach Möglichkeit entsprechend der saisonalen Erntezeit verzehren“, empfiehlt die Landwirtin statt des Veggietages. „San Francisco, São Paulo, Gent, Kapstadt sowie die Hansestadt Bremen haben bereits einen vegetarischen Wochentag eingeführt - mit sehr positiver Resonanz“, hält die Initiative „Veggietag Münster“ auf ihrer Webseite dagegen. Sie will möglichst viele Schulen, Universitätseinrichtungen, Krankenhäuser, Altenheime, Kantinen und Unternehmen für den fleischlosen Donnerstag gewinnen, teilte sie mit.

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