1. www.wn.de
  2. >
  3. Archiv
  4. >
  5. Zu viel Nitrat im Wasser

  6. >

Test3

Zu viel Nitrat im Wasser

Frank Polke

Bocholt/Münster - Zu viel Dünger, hohe Belastung durch Autoabgase: In einigen Gebieten des Münsterlandes weist das Grundwasser einen zu hohen Nitratgehalt auf. Betroffen sind vor allem Teile der Kreise Coesfeld und Borken. Nach Angaben des Bundesumweltamtes, das an 800 Messstellen die Wasserqualität überprüft hat, weist zum Beispiel das Grundwasser in der Bauernschaft Nordick bei Heiden im Kreis Borken 178 Milligramm Nitrat je Liter auf. 50 Milligramm Nitrat gelten als gesundheitlich unbedenklich.

Während in Münster, dem Kreis Warendorf und in fast allen Gemeinden des Kreises Steinfurt keine Grenzüberschreitungen gemessen wurden, übersteigen die Werte vor allem im Umfeld von Bocholt häufig die kritische Marke. Auch in Gaupel bei Coesfeld ist die Belastung mit 82 Milligramm höher als erlaubt.

Als Ursache sehen Experten in erster Linie die hohe Belastung der Erde durch starke landwirtschaftliche Nutzung. Rüdiger Wolter vom Umweltbundesamt: „In der Landwirtschaft und vor allem bei intensiver Tierhaltung sind es vor allem Dünger und Gülle, mit denen Nitrat auf die Felder kommt und später ins Grundwasser einsickert.“ Aber auch Autoabgase sowie die spezielle Beschaffenheit und Zusammensetzung des Bodens spielen eine Rolle. Bundesweit die höchste Nitratbelastung weist Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz auf. Dort wurden durchschnittlich 342 Milligramm Nitrat pro Liter gemessen.

Das Problem ist auch den Landwirten in der Region bewusst. „Die Bauern verzichten ja bereits heute darauf, in den Wintermonaten Gülle auszubringen“, sagt der Sprecher des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Hans-Heinrich Berghorn. Auch gebe es seit 20 Jahren vor allem im Münsterland spezielle Wasserkooperationen. Dort werde versucht, durch weite Abstandsflächen zwischen gedüngten Feldern und Gewässer sowie geringere Düngung die Qualität des Wassers zu verbessern.

Startseite