Panzerkunde: Das sind die Unterschiede zwischen Leopard, Marder und Co.

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Dienstag, 24.01.2023
Leopard, Marder, Gepard und Co.: Immer wieder dreht sich die politische Debatte um Panzer-Modelle und andere militärische Gerätschaften. Aber wo sind die Unterschiede zwischen den Fahrzeugen? Eine kleine Panzerkunde zeigt Besonderheiten der einzelnen Modelle auf und hilft beim Navigieren durch die Bundeswehr-Bezeichnungen.
Foto: picture alliance/dpa | Robert Michael
Dienstag, 24.01.2023
Welche Arten von Panzern gibt es?
Die Bundeswehr unterscheidet zwischen Kampf-, Schützen- und Transportpanzern sowie Spezialpanzern. Darüber hinaus gibt es die Panzerhaubitze 2000 oder den Flugabwehrpanzer Gepard, die genau genommen keine Panzer, sondern Waffenträger sind.
Foto: picture alliance/dpa | Alexander Welscher
Dienstag, 24.01.2023
Kampfpanzer
Der „Leopard 2“, im Bild zu sehen und um dessen Abgabe an die Ukraine aktuell gerungen wird, ist ein Kampfpanzer. In dieser Kategorie werden Panzer gefasst, die eine starke Panzerung mit hoher Beweglichkeit durch ein Kettenfahrwerk und einem Turm mit großkalibriger Kanone aufweisen. Dieser Turm ist um 360 Grad schwenkbar, damit feindliche Kampfpanzer und befestigte Stellungen bekämpft werden können - die Hautpaufgabe von Panzern dieser Kategorie.

Wie die Tagesschau berichtet, bezeichnen die wissenschaftlichen Dienste des Bundestags Gefährte dieses Typs als das „am besten gepanzerte Fahrzeug“ auf dem Schlachtfeld. Neben dem deutschen „Leopard 2 “ zählen der US-amerikanische „M1-Abrams“, der französische „Leclerc“ und der britische „Challenger 2“ dazu, im Englischen werden Kampfpanzer als Main Battle Tank (MBT) bezeichnet.
Foto: picture alliance/dpa | Philipp Schulze
Dienstag, 24.01.2023
Schützenpanzer
Im Unterschied zu Kampfpanzern sind Schützenpanzer wie der "Puma" oder dessen Vorgänger, der "Marder" (hier im Bild), auf Unterstützung und Transport von Panzergrenadieren ausgerichtet. Als Panzergrenadiere werden Infanteristen, bezeichnet welche meist zu Fuß oder auf dem Panzer kämpfen. Im Gefecht kommen allerdings beide Panzer-Gefährte zum Einsatz und bieten, so berichtet die Tagesschau, ähnlich großen Schutz. Laut Bundeswehr sind die Schützenpanzer in modernen Ausführungen leichter gepanzert als Kampfpanzer, um neben der Besatzung weitere Soldaten transportieren zu können. Damit bieten sie den Infanteristen Schutz vor feindlichem Beschuss. Mit schnell feuernden Maschinenkanonen bewaffnet können Schützenpanzer aber auch andere leicht gepanzerte Fahrzeuge angreifen. Darüber hinaus können sie, je nach Typ, Panzerabwehrlenkflugkörper gegen den Beschuss durch feindlichen Kampfpanzern einsetzen.

Aber: Der Name bezieht sich auf die Schützen, also die Menschen, und nicht auf den gebotenen Schutz durch das Gefährt. Damit liegt der namentliche Fokus der Schützenpanzer auf dem Transport-Nutzen für die Soldaten.
Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
Dienstag, 24.01.2023
Transportpanzer
Hier hält der Name, was er verspricht: Gefährte diesen Typs sind auf den Transport von Soldaten oder Personal ausgerichtet, entweder mit Ketten oder Rädern. In letztere Kategorie fallen beispielsweise der „Fuchs“ (im Bild) oder das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug (GTK) „Boxer“. Transportpanzer halten zwar den Beschuss von Maschinengewehren aus, laut der Bundeswehr sind sie allerdings deutlich schwächer gepanzert als Schützenpanzer. Dafür sind diese Gefährte mit schweren Maschinengewehren oder Granatmaschinenwaffen ausgerüstet.
Foto: picture alliance / Maurizio Gambarini/dpa | Maurizio Gambarini
Dienstag, 24.01.2023
Spezialpanzer
Diese Gefährte bestehen aus dem Fahrgestell eines Kampfpanzers und verschiedenen Spezialgeräten, die ebenfalls gepanzert sind. Damit erfüllen sie Funktionen, die im Gefecht und hinter der Front wichtig sind. Anstelle eines Gefechtturms besitzt der „Leguan“ beispielsweise eine Verlege-Einrichtung für Brücken und der „Bergepanzer 3“ kann mit einer dafür geeigneten Einrichtung Kampfpanzer abschleppen. Mithilfe des „Dachs“, einem sogenannten Pionierpanzer, können Stellungen gegraben und Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Der "Dachs", wie im Bild zu sehen, kam auch in Hohenlimburg bei den Aufräumarbeiten nach dem Hochwasser 2021 zum Einsatz.
Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte
Dienstag, 24.01.2023
Waffensysteme: Flugabwehrpanzer und Panzerhaubitzen
Auch wenn die „Panzerhaubitze 2000“ namentlich etwas anderes suggeriert, gehört diese oder der Flugabwehrpanzer „Gepard“ zu den Waffenträgern und damit streng genommen nicht zu den Panzern. Stattdessen bezeichnet die Bundeswehr sie auch als gepanzerte Selbstfahrlafetten.

Neben Lafetten, ein meist fahrbares Gerüst mit Montiermöglichkeit für eine Waffe, haben auch diese Gefährte ein gepanzertes Kettenfahrgestell. Allerdings steht hier das Geschütz im Mittelpunkt, während bei Panzern der Schutz von Gerät und Besatzung zentral ist.
Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler