Sport
Immer mehr Skifahrer tragen Helm
Der Skiunfall von Michael Schumacher im Dezember 2013 hat nicht nur für große Anteilnahme und Bestürzung gesorgt. Er hat auch bei vielen die Einsicht geweckt, dass das Tragen eines Helms unbedingt notwendig ist.
Im letzten Jahr stieg der Absatz von Skihelmen in der ersten Woche des neuen Jahres um fast das Doppelte an. Die Ereignisse um prominente Skiunfälle hat das Bewusstsein durch die Angst, selbst zum Opfer zu werden, gesteigert. Doch die Nachfrage ist schnell wieder abgeklungen, was allerdings für die Skifahrer spricht. Denn mit ca. 80 % tragen mittlerweile so viele Fahrer einen Helm, dass die Geschäfte nicht mehr so viele neue Kunden generieren können.
Trotz Helm gibt es immer ein Restrisiko
Der Bundesverband deutscher Chirurgen hatte bereits wenige Tage vor dem Schumacher-Unfall für eine Helmpflicht plädiert, um den Schutz aller Teilnehmer zu erhöhen. Tragischerweise hat der Unfall des Formel-1-Rekordweltmeisters dieses Ziel stark gefördert. Dennoch wird es nie eine hundertprozentige Sicherheit geben. Das zeigen die 43.000 Skifahrer aus Deutschland, die sich jedes Jahr im In- und Ausland auf der Skipiste trotz mehrheitlichem Helmtragens schwer verletzen. Kopfverletzungen erleiden demnach 3.000 von ihnen. So wie Schumacher, der ebenfalls einen Helm trug und wegen diesem noch am Leben ist.
Durch immer neue Entwicklungen bei Skihelmen, wie sie auf der Internationalen Fachmesse für Sportartikel und Sportmode (ISPO) vorgestellt wurden, versuchen Hersteller auch die letzten Helmmuffel zu überzeugen. So zeichnete eine Fachjury auf der Messe einen Helm mit Smartphone-Stabilisator für perfekte Ski-Fotos und kraftschonender Skitouren-Bindung aus, der aus 100 % ökologischem Material besteht. Alle handelsüblichen Helme sind nach EN 1077 geprüft und müssen einen Prüfkopf bei einem Sturz aus zwei Metern unversehrt lassen. Experten warnen in diesem Zusammenhang vor offenen Gesichtsfeldern, die das Verletzungsrisiko erhöhen.
Sicherheit und Komfort nehmen gleichermaßen zu
Für Skihelme sind daher spezielle Sicherheitstipps zu beachten, die alle Freestyler und Tourenfreunde beherzigen sollten. Ein Skihelm verteilt die Sturzenergie auf eine größtmögliche Fläche, die bei Unfällen auf spitzen Felsen besonders wichtig ist. Auf Kinder können bereits kleinere Erschütterungen viel größere Auswirkungen haben als auf Erwachsene, weshalb es in Österreich für Kinder bis 15 Jahre eine Helmpflicht besteht.
Die Ausreden abseits des Sicherheitsgedanken schwinden dank immer besserer Modelle ebenso. Die Helme sind heute kaum noch zu spüren und wiegen oft nicht mehr als eine Wollmütze – im Schnitt zwischen 250 und 300 Gramm. Vor allem Frauen überzeugt dies zunehmend. Sie machen mittlerweile die größte Käufergruppe aus. Käufer sollten besonders auf Stoßdämpfung, UV-Schutz, Kratzfestigkeit und Handhabung achten. Ferner gilt es, sich vor einem Kauf zu informieren und individuell beraten lassen. Auch der Wohlfühlfaktor ist letztlich ein Sicherheitsaspekt.
Bildrechte: Flickr Ski i Trysil Trysil CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
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