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Sonderveröffentlichung

Erasmus und der Brexit: Das sollten deutsche Studierende jetzt wissen

Im Ausland studieren und sich fachlich wie menschlich weiterzuentwickeln – mit dem europäischen Erasmus-Programm haben Studierende aller Fachbereiche hierzu attraktive Möglichkeiten. Das von der EU ausgearbeitete Programm ermöglicht Einblicke in den universitären Alltag aller Mitgliedsländer. Seit dem Brexit gehört Großbritannien nicht mehr hierzu, auch wenn viele Studierende die britische Insel gerne angesteuert haben. Was in Zukunft zu beachten ist, soll im Folgenden kurz aufgezeigt werden.

von Aschendorff Medien

Foto: Colourbox.de

Großbritannien – als Studienort immer attraktive

Ob für angehende Akademiker am Studienstandort Münster oder in ganz Deutschland, ein Auslandssemester in Großbritannien war in vielen Fachbereichen gefragt. Englisch gehört noch immer zu den wichtigsten Sprachen, die der beruflichen Qualifikation dienen und die Aussichten auf eine internationale Anstellung nach dem Studienabschluss steigern. Bei vielen Studierenden ist die sprachliche Weiterentwicklung, beispielsweise auf dem Weg zum Dolmetscher oder Fachübersetzer, ein wichtiges Studienziel, um später als freischaffender Übersetzer tätig werden zu können oder in einem Übersetzungsbüro arbeiten zu können.

Durch den Brexit und das Ende des Jahres 2021 hat sich einiges für Studierende verändert. Zukünftige Förderprogramme nach dem Konzept Erasmus+ werden nicht mehr mit Großbritannien als Reiseland assoziiert. Dies bedeutet jedoch nicht, gänzlich auf die Erfahrung eines Auslandsstudiums in einem englischsprachigen Land verzichten zu müssen.

Die wichtigsten Informationen in der Zusammenfassung

1. Bestehende Förderprogramme bleiben unberührt


Die akademische Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Fachhochschulen einzelner Länder werden über Jahre hinweg geplant. Dies gilt für Erasmus als Förderprogramm der Europäischen Union mit einer Vielzahl von Studiengängen und Kooperationen, die als Programmgeneration zusammengefasst werden.

Auf die Generation 2014-2020 nimmt der Brexit keinen Einfluss. Konkret heißt dies: Wurde ein Förderprogramm bis zum Jahr 2020 bewilligt, findet dieses wie geplant statt. Bei der Ein- und Ausreise nach Großbritannien sollten Studierende jedoch Besonderheiten beachten, die für den grenzfreien Verkehr innerhalb der EU nicht gelten.

2. Sonderregelungen je nach Programm sind möglich

Auch wenn ein Förderprogramm erst nach dem Jahr 2020 ins Leben gerufen wurde, kann dieses auch nach dem Brexit weiterhin förderfähig sein. Ein Beispiel ist das technische Erasmus-Förderprogramm „Alan Turing“ mit seiner dreijährigen Laufzeit. Hier kommt es auf die Absprachen mit der jeweiligen Partnerhochschule an, ob die Förderfähigkeit weiterhin gegeben ist.

3. Änderungen in der neuen Programmgeneration

Auch nach dem Brexit wird es weiterhin Förderprogramme geben, die Studierenden ihre Zeit im Ausland finanziell und akademisch erleichtern. Unabhängig vom Brexit und dem Spezialfall Großbritannien gibt es schließlich Kooperationen zahlreicher Hochschulen mit ausländischen Partnern, die nicht in der EU ansässig sein. Eine Förderung von Programmen ist deshalb weiterhin denkbar, auch wenn diese nach den Richtlinien von Erasmus+ nicht förderfähig sind.

Im Sinne der bisherigen Förderregelungen gilt Großbritannien ab 2022 als nicht mit dem Erasmus-Programm assoziiertes Drittland. Welchen Einfluss dies auf bislang bestehende oder zukünftig geplante Förderprojekte hat, ist individuell nachzuprüfen. Detaillierte Informationen und praktische Hinweise zu Erasmus nach dem Brexit lassen sich online finden.

Andere Kooperationen für den akademischen Erfolg

Sollte der Brexit die Bereitschaft zur fachlichen Kooperation deutscher Hochschulen ernsthaft ausbremsen, dürften Alternativen nicht lange auf sich warten lassen. Für den Schwerpunkt auf den englischen Spracherwerb in einem EU-Land dürften Studienorte wie das irische Dublin zukünftig interessanter werden.

Die Zusammenarbeit mit englischen Universitäten ist auch ohne Erasmus-Programm weiterhin reizvoll, auch wenn sich die finanziellen Rahmenbedingungen ändern. Hierneben gibt es attraktive Studienziele rund um den Globus, die für ein Auslandssemester jenseits von Förderprogrammen infrage kommen.

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