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Motten in drei Schritten effektiv bekämpfen

Zwei Mottenarten sind uns als Schädlinge besonders bekannt: die Lebensmittelmotte, die ihre Eier in Getreideprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte und andere Lebensmittel legt, und die Kleidermotte, die kleine Löcher in Kleidung mit tierischen Naturfasern, wie Wolle und Seide frisst.

Von Aschendorff Medien

Foto: colourbox.de / #227242

Leider werden die Schädlinge meistens erst entdeckt, wenn sie aus dem Kleiderschrank oder dem Vorratsschrank flattern. Was sollte man dann unternehmen? Wie kann man Lebensmittel- und Kleidermotten am besten bekämpfen?

Hier lesen Sie unsere Tipps, wie Sie in drei Schritten effektiv Motten bekämpfen können.

1. Schritt: Feststellung des Befalls

Wenn Motten aus dem Schrank flattern, muss man sofort agieren. Denn wird nicht zeitnah etwas gegen die Schädlinge unternommen, kann der Aufwand zur Bekämpfung groß sein.

Sobald man einen Schädlingsbefall feststellt, sollten Lebensmittel und Kleidungsstücke sofort untersucht und, bei Befall, direkt entsorgt werden. Je eher, umso besser.

Kontrollieren Sie alle Lebensmittel und Textilien, die von den Schädlingen befallen sein könnten. Dabei sollten Sie beachten, dass Larven auch dem Müll entwischen können. Deshalb wird empfohlen, den Müll immer luftdicht zu verschließen und sofort außerhalb der Wohnung/ des Hauses zu entsorgen.

Lebensmittelmotten legen ihre Eier vorwiegend in der Nähe von Nüssen, Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, aber auch Keksen, Trockenobst, Früchte- und Kräutertees, sowie Gewürzen ab. Die Larven, die wie kleine weiße Mehlwürmer aussehen und sich durch die Lebensmittel fressen, erkennt man nur, wenn man genau hinsieht.

Ein weiteres Zeichen von Mottenbefall sind dünne weiße Fäden, sogenannte Gespinste, die die Larven in den Lebensmitteln ziehen.

Vorräte, die auf den ersten Blick nicht befallen sind, sollten sofort in luftdichte Behälter gefüllt werden und in den darauffolgenden Wochen regelmäßig kontrolliert werden.

Textilmotten, oder besser gesagt, ihre Larven ernähren sich von Keratin, das sich in Tierhaaren befindet, also in Wolle, Pelz oder Leder. Pflanzliche oder synthetische Stoffe, wie Leinen oder Baumwolle, werden nicht befallen. Mottenweibchen legen in der Regel bis zu 200 Eier. Mit dem bloßen Auge sind die Larven, die schon nach circa zwei Wochen schlüpfen, kaum erkennbar. Einen Mottenbefall im Kleiderschrank merkt man meistens erst an den kleinen, kreisrunden Löchern, die die Schädlinge in die Textilien fressen.

Bei Verdacht auf Befall durch Kleidermotten, sollte man Textilien bei 60 Grad waschen, oder empfindliche Kleidungsstücken aus Wolle oder Seide für mehrere Tage in einer Plastiktüte in den Gefrierschrank legen.

Um herauszufinden, wie stark der Befall ist und ob die Maßnahmen zur Bekämpfung funktionieren, kann man Klebefallen, sogenannte Pheromonfallen, an verschiedenen Stellen verteilen. Mit dem Lockstoff werden die männlichen Motten angelockt, bleiben an der Falle kleben und können dann die Weibchen nicht mehr befruchten. Die Fallen wirken bis zu drei Monaten und sollten im Kleiderschrank an einem dunklen Ort aufgehängt werden. Pheromonfallen kann man auch im Vorratsschrank gegen Lebensmittelmotten aufstellen.

Allerdings sind die Klebefallen nicht ausreichend, um die Schädlinge auszurotten. Wenn Sie mit der Falle einen Mottenbefall nachweisen, sollten Sie anschließend auf jeden Fall den 2. Schritt angehen.

2. Schritt: die biologische Bekämpfung

Online findet man viele Tipps und Hinweise zur Bekämpfung von Lebensmittel- und Kleidermotten. Hilfreich sind zum Beispiel die Lösungen gegen Motten vom Profi.

Schrank auswaschen

Bei Mottenbefall sollten Sie alle Schränke und Flächen gründlich abwaschen. Dabei wenden Sie am besten keine giftigen Substanzen für den Vorratsschrank an. Auch die kleinen Löcher, die sich bei manchen Schränken an den Seitenwänden befinden, sollten genau kontrolliert und eventuell mit Klebeband abgeklebt werden.

Die Motten mit Schlupfwespen bekämpfen

Sowohl Kleider- als auch Lebensmittelmotten kann man sehr gut und erfolgreich biologisch mit nützlichen Parasiten bekämpfen. Schlupfwespen (Trichogramma evanescens) sind die natürlichen Fressfeinde von Motten. Es handelt sich um winzige Insekten, die meist nur etwa 0,3 Millimeter groß werden. Die Insekten fliegen, stechen und beißen nicht und sind für Menschen absolut ungefährlich.

Schlupfwespen legen ihre Eier in den Eiern der Kleider- und Vorratsmotte. Sobald die Schlupfwespen-Larve aus ihrem Ei schlüpft, frisst sie das fremde Mottenei und wächst dann zu einem ausgewachsenem Insekt heran, welches wiederum eigene Eier in die Motteneier legt und so bei der Schädlingsbekämpfung weiter mitwirkt.

Da keine Motten mehr aus den Eiern schlüpfen, wachsen auch keine neuen Mottenlarven heran. Wenn die Schlupfwespen keine Motteneier mehr finden, verschwinden sie oder sterben ab.

Die Anwendung mit Schlupfwespen sollte nach drei Wochen wiederholt werden, da einzelne Motten eventuell überlebt haben und in der Zwischenzeit neue Eier gelegt haben könnten. Schlupfwespen für die biologische Bekämpfung der Motten findet man im Einzelhandel oder online.

3. Schritt: den Mottenbefall vorbeugen

Vorsorge ist die beste Sorge: Das gilt sowohl für Kleidermotten, als auch für Lebensmittelmotten.

Wer verhindern möchte, dass die Kleidermotten überhaupt auftauchen, sollte zu Abwehrmitteln greifen. Das Umweltbundesamt empfiehlt Kleidungsstücke, die längere Zeit nicht benutzt werden, gut verschlossen zu verpacken und alle gefährdeten Textilien regelmäßig auszuklopfen, zu lüften und der Sonne auszusetzen. Auch mit ätherischen Düften wie Lorbeerblätter, Lavendel, Nelken, Zedernholz, oder Pfefferminze in Duftsäckchen oder in Holzstückchen kann man einen Kleidermottenbefall vorbeugen. Sind die Motten aber schon in den Textilien, helfen ätherische Öle nicht.

Gefährdete Lebensmittel, wie Nüsse, Reis, Mehl oder Haferflocken sollten gleich nach dem Einkauf in luftdichte Glas-Metall- oder Kunststoffgefäße verpackt und kühl gelagert werden. Mottenlarven kommen oft schon in den gekauften Lebensmitteln nach Hause, deshalb sollte man eventuell schon im Supermarkt Verpackungen auf kleinste Löcher untersuchen.

Außerdem kann man auch Duftsäckchen mit Lorbeerblättern, Gewürznelken oder Zedernholz-Stückchen in den Vorratsschrank legen.

Woher kommen die Motten?

Kleidermotten fliegen meist in den Sommermonaten durch das offene Fenster in die Wohnung. Licht im Raum und auffällige Gerüche von eingelagerter Wolle, Leder oder Seide, gemischt mit lang anhaftendem Staub ziehen die Schädlinge besonders an.

Lebensmittelmotten werden leider meistens direkt mit dem Einkauf nach Hause gebracht. Da freuen sich die kleinen Larven dann auf den dunklen Vorratsschrank. Es empfiehlt sich, anfällige Lebensmittel regelmäßig zu kontrollieren und ein paar Nelken in den Schrank zu legen.

Fazit

Wenn man die drei Schritte befolgt, ist eine Schädlingsbekämpfung relativ einfach und erfolgreich. Da die Motten in der Regel nicht von alleine verschwinden, muss man aktiv gegen die Schädlinge vorgehen. Mit kleinen Schlupfwespen kann man Motten biologisch bekämpfen. Giftige Mottensprays, sogenannte Biozide, sind nicht erforderlich.

Einem Mottenbefall sollte man auch vorbeugen, indem man nicht verwendete Kleidungsstücke in Papier- oder Plastiktüten an einem kühlen Ort lagert. Am besten legt man Duftsäckchen mit ätherischen Ölen dazu.

Lebensmittel, wie Mehl, Reis, Nudeln oder Nüsse sollten nach dem Einkauf in luftundurchlässige Behälter umgefüllt werden, denn Larven können sich auch durch dünne Plastikverpackungen durchfressen.

Sowohl die Kleidung, als auch Lebensmittel sollten regelmäßig kontrolliert werden.

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