Kommentar
Bildungsoffensive in der Grundschule: Endlich tut sich etwas
NRW-Grundschüler schneiden seit Jahren schlecht in Bildungsstudien ab. Jetzt hat das Schulministerium ein Maßnahmenpaket vorgelegt. Das Ziel ist sportlich: Das Bildungsniveau in der Primarstufe anheben. Keine leichte Aufgabe, findet unser Autor.
Förderbedarfe bei Kindern schon im Vorschulalter zu diagnostizieren, um frühzeitig gegensteuern zu können – die Idee ist so naheliegend, dass man sich fragt: Warum kommt das erst jetzt? Sei’s drum: Es kommt – endlich. Und ist augenscheinlich auch dringend nötig.
Zu viele Grundschulkinder in NRW schneiden in Bildungsstudien seit Jahren schlecht ab. Jedes vierte kann nicht altersgemäß lesen, nicht ordentlich rechnen und ist obendrein verhaltensauffällig. Das als Alarmsignal zu bezeichnen, ist vermutlich noch untertrieben. Die Probleme sind nicht neu. Handeln tut schon lange not. Dass über Jahre wenig bis nichts passiert ist, ist ein Skandal.
Landesweit verbindlich und vergleichbar
Das jetzt vom Schulministerium vorgelegte Paket hat Charme. Weil es nicht wie Stückwerk wirkt, weil es landesweit verbindlich ist und somit Vergleichbarkeit schafft und erprobtes didaktisches Material vorhält, das Erfolg versprechen könnte. Nun kann jedes noch so gute Konzept nur dann zünden, wenn die, die es umsetzen sollen, davon überzeugt und motiviert sind. Genau hier beginnt das Problem.
Auch in NRW sind viele Lehrerinnen und Lehrer überlastet, unzufrieden, frustriert. Nach dem Hü und Hott der vergangenen Jahre dürfte es nicht leicht sein, ihnen klarzumachen, dass hier nicht einfach nur die nächste Sau durchs pädagogische Dorf getrieben wird.
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