Kommentar
Charles III. und Camilla in Deutschland: Große Symbolik
Wegen der Proteste in Paris ausgeladen, beehren Charles III. und Camilla bei ihrem ersten Staatsbesuch Deutschland. Was für eine Symbolik!
Vielleicht hat sich Charles III., der grüne König, wie man ihn nennt, beim Spazieren durch seine Biogärten heimlich ein anderes Ziel für seinen ersten Staatsbesuch ausgemalt. Ein fernes Land, in dem er die Zerstörung der Regenwälder hätte ins Licht rücken können. Doch der royale Vollprofi weiß: In Zeiten wie diesen, in denen sich in London die Premiers die Klinke in die Hand geben und die Beziehungen zum EU-Festland angespannt sind, hat seine Rolle als volksnaher Brückenbauer zu Nachbarn Priorität. Eine Rede im Bundestag kann eine große Bühne für eine neue britische Charmeoffensive sein.
Wegen der Proteste in Paris ausgeladen, beehren Charles III. und Camilla also als Erstes Deutschland. Was für eine Symbolik! Der erste Besuch der Queen in Berlin 1965 war ein Schlüsselmoment der um Anerkennung ringenden Bundesrepublik. 2023 kann sich ausgerechnet die komplizierte deutsche Hauptstadt als Hort der Stabilität im Herzen des krisengeschüttelten Europa präsentieren.
Allem Pathos zum Trotz kann sich Charles seiner Rolle als Umweltvisionär treu bleiben. Das Klimathema prägt den Besuch. Es gibt zwar keinen Regenwald – doch immerhin den Besuch eines Biohofes in Brandenburg . . .
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