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Kommentar

Das Impftempo muss wieder anziehen

Münster

Jeder Zweite in NRW ist mittlerweile vollständig geimpft. Doch trotzdem bleibt angesichts steigender Inzidenzen keine Zeit, um die Hände in den Schoß zu legen. Das Impftempo muss wieder erhöht werden. Die Länderchefs sollten angesichts der Entwicklungen ihre Ministerpräsidentenkonferenz vorziehen. Ein Kommentar.

Von Stefan Biestmann

Bei den Quoten der vollständig geimpften Bürger liegt NRW bundesweit auf Platz drei. Foto: Foto: Ute Grabowsky/photothek.net/imagoi images

Es war eine Nachricht, die aufgrund der Hochwasser-Katastrophe wenig Beachtung fand: Jeder Zweite in NRW ist vollständig geimpft. Wer hat das vor einigen Monaten für möglich gehalten, als noch Lieferengpässe bei Impfstoffen die Schlagzeilen dominierten? Doch es bleibt keine Zeit für Schulterklopfen, im Gegenteil: Es ist besorgniserregend, dass der Impffortschritt gewaltig ins Stocken geraten ist – und in einigen Städten die Inzidenz stark steigt.

Die Bundes- und die Landesregierungen dürfen jetzt nicht nachlassen in ihrem Bemühen, Impfmuffel zu überzeugen. Gut, dass viele niedrigschwellige Angebote auf den Weg gebracht wurden: von mobilen Impfbussen über Aktionen vor Discos oder im Einkaufscenter. Und es erweitert die Möglichkeiten, wenn jetzt grundsätzlich auch Impfzentren über Zwölfjährige impfen dürfen.

Doch leider reicht das alles nicht. Die Länderchefs sollten ihre Ministerpräsidentenkonferenz vorziehen und dabei auch mit der Stiko über eine Strategie für die Impfung von Kinder und Jugendlichen sprechen. Und es muss dringend mit einer durchschlagenden Kampagne auf die Impfmüdigkeit reagiert werden. Denn eine höhere Impfquote ist der beste Schutz vor der vierten Welle.

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