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Kommentar

Neue NRW-Kriminalitätsstatistik: Alarmierende Zahlen

Die Zahlen der NRW-Kriminalitätsstatistik sind alarmierend. Unbegreiflich ist es, dass immer mehr Einsatzkräfte attackiert werden. Die Menschen, die täglich für unsere Sicherheit den Kopf hinhalten, haben mehr Respekt verdient. Ein Kommentar.

Von Stefan Biestmann

Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, stellte am Dienstag die polizeiliche Kriminalstatistik 2022 vor. Foto: Federico Gambarini

Es ist erst ein Jahr her, dass Ministerpräsident Wüst beim Blick in die Kriminalitätsstatistik stolz ­ erklärte: „Nordrhein-Westfalen ist so ­sicher wie seit über 35 Jahren nicht mehr.“ Jetzt dürfte nicht nur er auf dem Boden der Tatsachen angekommen sein. Denn die neuen Zahlen aus der NRW-Kriminalitätsstatistik sind alarmierend – und zeigen eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft.

Dabei liegt der Anstieg bei Diebstählen, Raubüberfällen, Körperverletzungen oder Kapitalverbrechen nicht daran, dass weggeschaut wurde. Innenminister Reul hat nicht nur mit Clan-Razzien den Druck auf Kriminelle erhöht. Auch die Einstellung von immer mehr Kommissar-Anwärtern war überfällig – und stärkt die Polizei.

Doch die Zahlen legen gesellschaftliche Probleme ­schonungslos offen – auch bei der gestiegenen Kinder- und Jugendkriminalität. Dies ist zugleich ein weiterer Beleg für die fatalen Folgen der monatelangen Schulschließungen während der Pandemie. Nicht nur Schulen sind jetzt gefordert, gewaltfreie Konfliktlösungen aufzuzeigen. Unbegreiflich ist es zudem, dass Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte immer öfter Ziel von Gewalt werden. Es sind die Menschen, die Leben retten und für unsere Sicherheit den Kopf hinhalten. Sie haben mehr Respekt verdient – und müssen besser geschützt werden.

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