Kommentar
Politischer Aschermittwoch 2017: Eine ganz besondere Note
Der Politische Aschermittwoch lebt in seiner eigenen Tradition. Im Festzelt versammelt, mit dem Bierglas in der Hand und kalauernd gaukeln Politiker und Parteien eine Form der Nähe zwischen Politik und Volk vor, die es so kaum noch gibt.
Dagegen ist nichts einzuwenden, bereichern die Bierzelt-Treffen zwischen Passau und Recke doch die politische Auseinandersetzung und tragen vielleicht etwas dazu bei, die viel beschworene Politikverdrossenheit kleiner werden zu lassen.
Doch der Aschermittwoch 2017 besaß eine ganz eigene, besondere Note, die eng verbunden ist mit dem Namen Martin Schulz. Wohl nur noch Menschen mit langem politischen Erinnerungsvermögen können sich daran erinnern, dass sich CSU, CDU und auch FDP so auf eine Person konzentriert haben wie in diesem Jahr.
Das Umfragehoch der SPD macht Seehofer, Merkel und Laschet nervös. Sie wollen Schulz stellen, seine Programmatik vor den Ohren des Wählers entblättern und den Hype des Mitte-Links-Tribuns aus Würselen schließlich entzaubern. Auch dies gehört zum politischen Alltagsbetrieb – gerade in Zeiten wichtiger Wahlen.
Parteien: Schulz tritt zum Politischen Aschermittwoch in NRW an
Hintergrund: Politischer Aschermittwoch
Aschermittwochs-Zitate: Von gefühlten Mehrheiten und feuerpolizeilichen Obergrenzen
Ob es gelingt? Dies dürfte maßgeblich davon abhängen, ob sich die Union geschlossen hinter einer Kanzlerin versammelt, die zu ihrer alten Angriffslust zurückfindet. Im Bierzelt entschieden wird es jedenfalls nicht.
Startseite