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Kommentar zur Corona-Pandemie

Wie viele Covid-Tote sollen es denn sein?

Münster

Corona bringt einiges an Zumutungen mit sich. Doch wenn Stadt für Stadt, Kreis für Kreis die Warnstufe überschreiten, stellt sich die Frage: Wie viele Covid-Tote müssen es denn sein, um auch dem Letzten zu ­verdeutlichen, dass Pandemie- und nicht Partytime ist?

Norbert Tiemann

Party in der Pandemie? Viele deutsche Großstädte liegen mittlerweile über dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Foto: dpa

Ja, Covid-19 nervt. Maske, Abstand, Händewaschen. Aber Covid-19 tötet auch. Vergessen die Bilder aus Italien mit Militärtransportern voller Corona-Leichen? Verdrängt die Angst, selbst im Wohlstandsland Deutschland könnte die Zahl der Intensivbetten nicht ausreichen? Zurückgelassen in der Leichtigkeit des Sommers die Ethik-Debatte, den sowieso irgendwann sterbenden alten Menschen die Behandlung vorzuenthalten – zugunsten der Jüngeren?

Corona ist keine Grippe

Wo verdammt noch einmal ist sie geblieben, unsere individuelle Verantwortung? Gehen wir etwa diesen irrlichternden Corona-Leugnern auf den Leim, die uns glauben machen wollen, die Pandemie sei eine Grippewelle – also alles nicht so schlimm? Wie viele Covid-Tote müssen es denn sein, um auch dem Letzten zu ­verdeutlichen, dass Pandemie- und nicht Partytime ist?

Kopflosigkeit in Sachen Corona

Schlendrian und Lebenslust drohen die Politik in ihrer Suche nach Corona-Antworten plötzlich zu überfordern. Beherbergungsverbote und Massentests dokumentieren Kopflosigkeit oder einen Überbietungswettkampf der Staatskanzleien. Kann ja passieren, hilft aber nichts. Die Mittwochsrunde bei Merkel muss ein Signal gegen den fatalen Verdacht des Kontrollverlusts senden.

Video in Kooperation mit dem WDR:

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