Sportvereine stellen Konzept vor
Vereine schlagen Tanz- und Sport-Zentrum am Kanal vor
Münster
Sportvereine gehen in die Offensive und stellen Vertretern der Stadt ein Konzept für ein Sport-Zentrum am Kanal vor, das künftig von rund zehn Vereinen genutzt werden könnte.
Der Wohnraum in Münster ist knapp. Doch der bezahlbare Raum für Vereine ist noch knapper. Dabei beherbergen die rund 200 münsterischen Sportvereine mehr als 90 000 Mitglieder. Seitdem bekannt geworden ist, dass der RVM im Jahr 2023 an den Hafen ziehen wird, bangen die Vereine Tango Pasión und W+F Münster um ihre Standorte. Die Zukunft des Gebäudes des Rudervereins, in denen sie selbst seit vielen Jahren Untermieter sind, ist nach wie vor ungewiss. Die Vereine jedenfalls müssen das Gebäude zu Januar 2023 verlassen.
„Räume der Begegnung und des Sports werden genommen, ohne dass es einen Ersatz gibt“, beklagen die Vereine in einer Pressemitteilung. Seit mehreren Jahren versuchen sie immer wieder, mit der Stadtverwaltung Münster über eine Nachnutzung ins Gespräch zu kommen, heißt es. Bislang ohne Erfolg.
Vereine wollen öffentliche Diskussion
Nach Gesprächen mit Vertretern aus Politik und Kultur sind die Vereine nun mit ihren Anliegen an Oberbürgermeister Markus Lewe sowie an Sportdezernent Thomas Paal herangetreten. Ihre Vision: Sie wollen nicht nur eine öffentliche Diskussion über die Nutzung der Fläche erwirken, sondern haben bereits konkrete Pläne. Sie plädieren für ein Tanz- und Sport-Zentrum am Kanal, das genügend Platz für Sport, Tanz, Kultur, Begegnung, Austausch und Gemeinschaft bietet.
Denn genau das mache die beiden Vereine aus. Der Tango Pasión mit seinen 470 Mitgliedern sei ein Tanz- und Kulturzentrum sowie jährlicher Veranstalter der European Tango Championship. Mit Partnern wie der Tangouniversität Buenos Aires und den europäischen Tangoverbänden seien sie vernetzt und böten Tanzunterricht auf hohem Niveau an. Ihr Projekt Tanzhaus Münster gebe der hiesigen Tanzszene ein Zuhause und fördere neue Tanzstile. Zudem werde Tanzunterricht für Menschen mit Handycap angeboten.
W+F Münster bietet seinen 650 Mitgliedern Angebote im Bereich des Schwimmens, des Triathlons und der Wasserrettung. Ein Schwerpunkt liege auf der Kinderschwimmausbildung. Der Verein ist mit einer Herrenmannschaft in der ersten Triathlonbundesliga vertreten, ist anerkannter Integrationsstützpunkt und bietet inklusive Tandem-Ausfahrten für Sehbehinderte an.
Die Räumlichkeiten eines Tanz- und Sport Zentrums am Kanal könnten einen Coworkingspace darstellen und somit zehn Vereinen mit insgesamt rund 4500 Mitgliedern ein Zuhause geben, heißt es. Interessiert an einer Mitbenutzung seien die Vereine Be Lindy, Forró Münster, Funky Kanupolo Münster, Laufsportfreunde Münster, Move and Meet, Scottish Country Dancers Münster sowie Tri Finish Münster.
Die Stadt hat die Bereitschaft erklärt, die Wünsche der Vereine zu prüfen.
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