Wohn- und Stadtbau zieht Jahresbilanz
900 neue Wohnungen gehen vom Stapel
Münster
Positives Fazit: Die städtische Tochterfirma Wohn- und Stadtbau hat ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2019 vorgestellt. Die waren erneut gut, dürften in den kommenden Jahren jedoch in den Schatten gestellt werden durch das größte Projekt der Unternehmensgeschichte.
Zieht ein Unternehmen Bilanz, richtet sich der Blick vornehmlich nach hinten. Und so präsentierte die städtische Tochterfirma Wohn- und Stadtbau auch am Freitag ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2019. Doch das Hauptaugenmerk lag diesmal auf den Mammutaufgaben der Zukunft.
Über 900 Wohnungen will die Wohn- und Stadtbau in den kommenden Jahren auf den Konversionsflächen der York-Kaserne in Gremmendorf (750) und der Oxford-Kaserne in Gievenbeck (160) bauen. „Das sind 15 Prozent unseres gesamten Bestandes auf einen Schlag“, machte Stefan Wismann, Leiter der Bauabteilung, die Dimensionen des größten Projekts der über 90-jährigen Unternehmensgeschichte deutlich.
Trotz Corona im Zeitplan
Im Oktober soll mit dem Hochbau auf dem York-Areal begonnen werden. Auch wenn die Zeit nicht mehr drängt – die insgesamt 550 Sozialwohnungen an beiden Standorten müssen laut Auflage vom Bund nicht mehr bis 2023, sondern bis Januar 2025 fertig sein – soll an der Fertigstellung 2023 festgehalten werden. Auf dem Oxford-Gelände sollen die Bagger im zweiten Quartal 2021 anrollen. Man sei trotz Corona im Zeitplan, Sorgen bereiten nur die zuletzt stark gestiegenen Preise für Bauleistungen, so Wismann.
Die Bilanz 2019 in Zahlen
Bilanzsumme: 371 Mio. € (2018: 342 Mio. €)
Jahresüberschuss: 7,9 Mio. € (2018: 8,2 Mio. €)
Eigenkapital: 92 Mio. € (2018: 80 Mio. €)
Investitionen Neubau: 41 Mio. € (2018: 54 Mio. €)
Modernisierung/Instandhaltung: 7,4 Mio. € (2018: 8,4 Mio. €)
Fertigstellungen 2019: 146 Wohnungen, eine Kita (vier Gruppen)
Im Bau befindlich: 152 Mietwohnungen, vier Kitas (16 Gruppen), Großtagespflege, Jugendzentrum
Wohnungsbestand: 6907 Wohnungen (5874 eigene)
Gewerbebestand: 159 Einheiten
Durchschnittliche Nettokaltmiete: 5,95 €/m² (2018: 5,73 €/m²)
Für das Jahr 2019 zog die Unternehmensführung ein positives Fazit: Die Bilanzsumme und das Eigenkapital sind gewachsen, der Gewinn ist in etwa auf Vorjahresniveau. 41 Millionen Euro investierte das Unternehmen in den Neubau, 146 Wohnungen und eine Kita stellte es fertig, „um der Wohnungsnot der wachsenden Stadt weiter entgegenzuwirken“, wie Geschäftsführer Dr. Christian Jaeger betonte. Außerdem flossen 7,4 Millionen Euro in die Instandhaltung.
Nettokaltmiete ist leicht gestiegen
„Besondere Kraftanstrengungen“, so Jaeger, seien bei der energetischen Modernisierung nötig gewesen. Auch mit der leicht gestiegenen, durchschnittlichen Nettokaltmiete von 5,95 Euro je Quadratmeter im Monat bleibe das 110-Mitarbeiter-Unternehmen deutlich unter dem Mietenspiegel. Das komme gut an, sagte Sebastian Albers, Leiter Hausbewirtschaftung, was man an den 4000 Nachfragen bei nur 400 Auszügen und an der Fluktuationsquote von 5,7 Prozent sehen könne. Marktüblich sei eine Quote von elf Prozent.
Baufertigstellungen 2019
- Grevener Straße 37, Kreuzviertel: 11 öffentlich geförderte Wohnungen- Friesenring/Martin-Luther-Straße, Kreuzviertel (ehemals Versöhnungskirche): 10 öffentlich geförderte, 23 frei finanzierte Wohnungen- Marie-Curie-Straße: 5 Wohneinheiten für Geflüchtete in festen Übergangseinrichtungen- Dingbänger Weg/Meyerbeerstraße, Mecklenbeck: 12 öffentlich geförderte Wohnungen, 4-Gruppen-Kita, 5 Wohneinheiten für Geflüchtete in festen Übergangseinrichtungen- Landsbergerstraße/Waltermannstraße, Amelsbüren: 14 öffentlich geförderte Wohnungen, 4-Gruppen-Kita, 9 Wohneinheiten für Geflüchtete in festen Übergangseinrichtungen- Sandfortskamp, Uppenberg: 4 öffentlich geförderte Reihenhäuser, 1 frei finanziertes Reihenhaus- Andreas-Hofer-Straße, Mauritz (Erweiterung des Klarastifts): 27 öffentlich geförderte, 25 frei finanzierte Wohnungen
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