Münzstraße am Wochenende gesperrt
Abrissbagger nehmen Haus auseinander
Münster
Vom Rasen an der Promenade aus, nahe dem Buddentrum, schauten am Samstag etliche Passanten und auch manche Anwohner zu, als Abrissbagger das Eckhaus an der Münzstraße 15 Stück für Stück auseinandernahmen.
An der Stelle soll bis Spätsommer 2024 ein neues Wohnhaus entstehen – der Abriss des dreistöckigen Gebäudes war angekündigt. Der Bereich der Münzstraße zwischen Hollenbecker Straße und Buddenstraße war abgesperrt, der Verkehr wurde umgeleitet.
Seit morgens um acht Uhr hatte ein Team der Firma Moß aus Lingen Stahlplatten und Baggermatratzen ausgelegt, „damit die Straße durch Gerät und Material keinen Schaden nimmt“, sagte Polier Lukas Raming als Baustellenverantwortlicher auf Nachfrage. Zum Einsatz komme zum Beispiel ein rund 50 Tonnen schwerer Longfront-Bagger.
Gemäuer, Fenster mit Rahmen und Betonteile sackten nach und nach auf den größer werdenden Schutthaufen. Zum Nachbargrundstück Richtung Kreuzstraße hin hielt ein Kranarm eine große Matte, damit Material nicht dorthin fiel. Ein Wasserstrahl aus großem Schlauch auf die Abbruchstellen sollte möglichst viel Schuttstaub binden. Bis zum Einsatzende am späten Nachmittag sollte ein Großteil des Hauses abgebrochen sein, hieß es. Am Sonntag solle der Einsatz bis zum Nachmittag weitergehen. Am Montag wird die Sperrung der Münzstraße für den Verkehr wieder aufgehoben sein. Das hatte die Stadtverwaltung vorab bekannt gemacht.
Trotz der Vorbereitungen ließen sich Beeinträchtigungen für Nachbarn offenkundig nicht vermeiden, vor allem Lärm und Erschütterungen. Nachbarin Monique Lisberg, deren Wohnung im oberen Stockwerk eines Mietshauses an der Buddenstraße direkt an das Abriss-Haus grenzt, sagte auf Nachfrage in ihrem Haus: „Es ist etwas beängstigend. Die Vitrine und die Gläser vibrieren.“ Ihre Haustiere – ein Terrier und drei Katzen – hätten verständlicherweise Angst. „Die Wohnung brummt und ich weiß ja nicht, wie stabil das hier alles ist. Die Bagger sind an unserer Wand noch nicht angekommen“. Sie zeigt dabei aus einem Fenster auf die Abbruchkante einer Wand, etwa acht Meter entfernt.
Anwohner kritisieren Vorlauf der Abrissarbeiten
Lisberg und eine weitere Person aus dem Umfeld der Anwohner, die ihren Namen lieber nicht in der Zeitung lesen möchte, wie sie sagt, kritisierten die Abrissarbeiten nicht, sie seien aber vom Vorlauf enttäuscht. So sei das Dach des abzubrechenden Gebäudes bereits im Sommer entfernt worden. Seitdem sei Regenwasser in das Gebäude und dann auch in die Zwischenwände zum Mietshaus an der Buddenstraße gelaufen. „Ich habe Wasserflecken und Schimmel an der Wand“, so Lisberg. Dennoch, so ist zu hören, werde für das Haus von einer Sanierung der betreffenden Bereiche durch den Investor des Neubaus ausgegangen. Die sei in Aussicht gestellt worden.
Autofahrer missachten Hinweisschilder
Wer mit dem Auto oder dem Fahrrad am Samstag aus der Buddenstraße Richtung Münzstraße kam, musste rechts abbiegen. Vom Neutor aus auf die Baustelle zufahrende Autos mussten wenden. Bei den wenigen, die diesen Weg trotz Hinweisschildern wählten, waren zumeist auswärtige Autokennzeichen zu sehen. „Schon an der Steinfurter Straße, wenn man nach Münster reinfährt, gibt es eine beleuchtete LED-Tafel, die rechtzeitig auf die Sperrung hinweist“, sagte dazu Lukas Raming für das Baustellen-Team.
Schon morgens hatte „Stadtnetze Münster“ die Sperrung der Münzstraße genutzt, um in Höhe der Kreuzstraße ein querendes Stück einer unterirdischen Fernwärmeleitung einzubauen. Die Arbeiten waren am Vormittag abgeschlossen.
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