Klimaneutralität bis 2030
Aktivisten feiern Ratsentscheid
Münster
Der Rat der Stadt Münster hat in der vergangenen Ratssitzung für den Antrag des Bündnis Klimaentscheid Münster gestimmt. Die Aktivisten freuen sich – und sind schon auf der Suche nach Ideen, wie sich die Bürger am besten beteiligen können.
Über Monate hatten verschiedene Gruppen und Organisationen zusammengearbeitet, um als Bündnis Klimaentscheid Münster einen gleichnamigen Ratsentscheid herbeizuführen. Mit Erfolg: Gegen die Stimmen von CDU, FDP und AfD ging der Antrag auf Klimaneutralität der Stadt bis 2030 durch den Rat. Eine der Besonderheiten des Antrags: Die Entwicklung soll einem Monitoring unterliegen. Jährlich muss der zukünftige Oberbürgermeister über die Entwicklung Rechenschaft ablegen.
„Wir sind so froh“, war Teresa Häuser, wie vielen anderen, die zum Aasee gekommen waren, auch Tage nach der Entscheidung ihre Freude noch anzumerken. Dabei war es trotz der intensiven, gemeinsamen Arbeit ein Novum. „Viele hier kennen sich nur vom Bildschirm“, verwies Häuser auf die unzähligen Videokonferenzen, die man aufgrund der Corona-Pandemie habe führen müssen.
Ratsentscheid ist erst der Anfang
Nicht immer, auch diesen Einblick gewährte Häuser, habe sie daran geglaubt, dass man das gemeinsame Projekt zu einem erfolgreichen Ende bringen werde. Wie sich herausstellte, eine unbegründete Sorge, wenngleich das Ende, nun ein Anfang ist. „Wir wollen jetzt umso mehr am Ball bleiben“, so Häuser.
Ziel sei es gewesen, nicht tatenlos weiter mitansehen zu müssen, wie die Politik nicht ansatzweise über dringend notwendige klimapolitische Entscheidungen nachdenke. Das habe zudem den positiven Effekt gebracht, alle Umweltorganisationen an einen Tisch zu bringen, so Christian Ladleif von Parents for Future. Für die Parteien sei der Entscheid vor der Kommunalwahl auch eine Nagelprobe gewesen, wie ernst sie es mit der Klimapolitik wirklich meinen, findet Ladleif.
Bürgerrat für das Klima
Er brachte nun auch die Idee eines sogenannten Bürgerrats im Bereich Klima ins Gespräch. 100 zufällig ausgewählte Bürger, die für ihre Arbeit geschult und entschädigt würden, und so die Gesellschaft in ihren verschiedenen Facetten widerspiegeln sollen. Eine Idee allerdings, auch das räumt Ladleif ein, für das sich längst noch nicht alle Seiten im Bündnis Klimaentscheid erwärmen könnten. Um Konsens aber geht es – nicht nur im Bündnis selber: „Wir wollen ja gerade nicht die Gesellschaft spalten, sondern mit möglichst vielen an einem Strang ziehen“, so Teresa Häuser.
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