Malteser mit Hilfsangebot für Wohnungslose
Anlaufstelle der Hoffnung
Münster
Die Corona-Pandemie erschwert auch das Leben auf der Straße, viele Anlaufstellen für Bedürftige sind seit Monaten geschlossen. In der kalten Jahreszeit wollen die Malteser Münster wieder mit ihrem „Wärmebus“ helfen – doch auch das könnte in diesem Jahr schwierig werden.
Zum Weltarmentag am Sonntag war der Wärmebus der Malteser zum ersten Mal seit März wieder im Einsatz. „Die Pandemie hat unsere Arbeit im Frühjahr vorzeitig beendet“, erzählt Bernhard Kuper (74), der das Projekt vor vier Jahren angestoßen hat und seitdem jeden Winter mit dabei ist. „Eigentlich wollten wir noch einige Wochen weitermachen, dann kamen die Beschränkungen und Vorschriften“. Essensausgabe mit dem Wärmebus, eine Grill-Aktion im Sommer – all das konnten die Malteser wegen der Regelungen zur Pandemiebekämpfung in diesem Jahr nicht umsetzen. Dass sie zum Weltarmentag gemeinsam mit den Teams vom Treffpunkt an der Clemenskirche und der Aktion „Ein Rucksack voller Hoffnung für Münster“ vor dem Borromaeum am Domplatz helfen konnten, war quasi eine Ausnahme.
„Wir hatten strenge Auflagen und mussten ein Hygienekonzept erarbeiten“, erzählt Ruth Schräder, Diözesanreferentin der Malteser im Bereich Soziales Ehrenamt. Für Abstand und Hygiene sorgten Absperrungen, Spuckschutz und Desinfektionsspender. „Die Auflagen haben die Planungen schwieriger gemacht, uns aber nicht davon abgehalten, hier und heute zu helfen“, so Schräder. Denn Hilfsangebote wie diese seien aktuell besonders wichtig: „Die Situation hat viele Menschen in soziale Not gebracht, beispielsweise wenn Jobs weggefallen oder die üblichen Anlaufstellen weiter geschlossen sind.“ Durch den nahenden Winter und der Pandemie seien Bedürftige somit einer doppelten Belastung ausgesetzt.
Beides stellt auch die Helfer vor Probleme. „Wir wissen noch nicht, ob wir mit dem Wärmebus auch in diesem Winter regelmäßig aktiv sein können“, sagt Bernhard Kuper. Der Grund: Hygienevorschriften. Erst wenn das Konzept abgesegnet wird, können die Helfer an den kommenden Sonntagen mit dem Bulli auf dem Domplatz stehen. „Die Aktion heute ist ein Testlauf. Wir wollen nicht, dass sich die Bedürftigen hier anstecken“, erklärt Malteser-Stadtbeauftragter Tobias Jainter.
Damit Hygieneschutz und Schutz vor der Kälte gewährleistet sind, suchen die Malteser nach Alternativen zum Bulli. „Helfen würde uns eine Halle“, so Jainter. Alternativ würde auch ein größerer Verkaufswagen oder Anhänger helfen. Jainter: „Wenn uns jemand so einen Wagen temporär oder auch gegen eine Spende zur Verfügung stellen würde, wären wir sehr dankbar.“
Dankbar waren unter den mehr als fünfzig Bedürftigen am Sonntag auch Bernd und Martin. „Das Essen ist frisch und schmeckt immer super, die Leute sind freundlich“, meint Bernd. Dadurch, dass man ein paar Worte mit anderen wechsle, sei die Aktion ein Zeichen gegen soziale Isolation in der aktuellen Zeit, so Martin
Wer die Malteser mit einer Örtlichkeit oder einem Wagen unterstützen will, kann sich unter 9 71 21 68 oder per E-Mail an tobias.jainta@malteser.org wenden.
Startseite