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Parking-Day

Auf dem Hansaring ist alles erlaubt außer Autofahren

Münster

Die Klimademonstration und der autofreie Hansaring vertrugen sich am Freitag sehr gut. Der Andrang war beträchtlich, die Signalwirkung auch. [Mit Video]

Klaus Baumeister

Einfach einmal ein Sofa auf die Straße stellen, das war beim Parking-Day auf dem Hansaring am Freitagnachmittag möglich. Der Andrang war auch nach dem Abzug des Demonstrationszuges ganz beträchtlich. Foto: Matthias Ahlke

Ab 12 Uhr an diesem Freitag soll der Hansaring für Autos gesperrt sein. Als die Uhr auf diese Zeit vorrückt, denkt schon längst kein Autofahrer mehr daran, hier herzufahren. Denn die 20.000 Menschen starke Fridays-for-Future-Demonstration hat schon das Hansaberufskolleg erreicht. Noch ein kurzer Stopp, dann ziehen die Massen zum gesperrten Teil des Hansarings weiter. Die Polizei leitet den Autoverkehr über die Wolbecker Straße, beziehungsweise über den Albersloher Weg, um.

Und so passiert zum Mittag genau das, was sich die Veranstalter des Parking-Days im Hansaviertel erhofft haben. Zu Tausenden ziehen die Klimaschützer entlang des Rings, an dessen Straßenrand an diesem Tag kein einziges Auto, parkt geschweige denn fährt. Fast eine Stunde lang zieht die Menschenmasse entlang der vielen Gruppen und Initiativen, die die Parkbuchten kreativ besetzt haben und hier wahlweise meditieren, diskutieren, auch einfach kicken, chillen oder sich ein Bier genehmigen.

Großes Verkehrs-Chaos bleibt aus

Fußgänger statt Autos, diese visuell so unmissverständliche Botschaft am Hansaring wird auch akustisch untermalt. Unentwegt skandieren die Demonstranten: „Was ich gerne hätte / sind autofreie Städte!“

Am Nachmittag sitzt Rainer Bode, der diese politische Veranstaltung bei der Polizei beantragt (und gegenüber der Polizei auch verteidigt hat), ganz entspannt auf einer Bank am Hansaring. „Es läuft“, so sein Fazit.

Hansaring soll Busspur bekommen

Die Autofahrer, die zu diesem Zeitpunkt auf der Bremer Straße oder der Hafenstraße Stop-and-go erleben, mögen das anders sehen, aber das ganz große Chaos bleibt dem Augenschein nach aus.

Bode ist froh darüber, dass am Morgen nur fünf Autos abgeschleppt werden mussten. 500 Meter lang ist das gesperrte Teilstück, Parkreihen an beiden Seiten, da hätten die Abschleppwagen richtig Arbeit bekommen. „Aber wir haben den Parking-Day intensiv kommuniziert“, verweist der Organisator auf die vielen Banner. Ja ja, und die Halteverbotsschilder sind auch nicht zu übersehen.

Laut Sprecher Bode wollen die Initiativen, die den Parking-Day mitgetragen haben, jetzt mit politischen Forderungen an die Stadt treten: Künftig soll ihrer Meinung nach nur noch auf einer Straßenseite das Parken möglich sein. Und eine Busspur soll der Hansaring bekommen.

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