14. Jobmesse in der Halle Münsterland
Auf der Suche nach Arbeit und Sicherheit
Münster
Bei der 14. Auflage der Jobmesse in der Halle Münsterland präsentieren an diesem Wochenende mehr als 80 Arbeitgeber aus mehreren Branchen ihre Unternehmen und die Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen verschiedener Altersklassen.
Julian und Tobias Weller aus Everswinkel sind mit genauen Vorstellungen in die Halle Münsterland gekommen. Während Julian gerne Landschaftsgärtner werden möchte, interessiert sich sein Bruder für die medizinischen Berufe. Nach einem ersten Rundgang haben beide neben den vielen Broschüren und Infomaterialien bereits interessante Arbeitgeber gefunden, wollen sich aber noch alles offenhalten. Die Wellers steuern auf das Ende ihrer Schulkarriere hin. Eine Jobmesse, wie sie am Wochenende in Münster stattfindet, sei bei der zukünftigen beruflichen Ausrichtung „sehr wichtig“, weil erste Kontakte geknüpft und Fragen gestellt werden könnten.
Zur 14. Auflage in Münster kamen mehr als 80 Arbeitgeber aus den verschiedensten Branchen. Für die Veranstaltungsagentur Barlag war es die 20. Veranstaltung seit Anfang August. Geschäftsführer Stefan Süß, der zusammen mit Marc Arne Schümann, Verlagsleiter der Unternehmensgruppe Aschendorff, als offizieller Medienpartner die Veranstaltung eröffnete, stellte den besonderen Wert einer physischen Messe heraus: „Gerade in der Corona-Zeit haben wir gemerkt, dass der digitale Kontakt die persönliche Beratung nicht ersetzen kann.“
Felix Kopsieker, Pressesprecher von Barlag
Ähnliches schilderte Thomas Zimmermann am Stand der Bundeswehr: „Besonders junge Menschen haben manchmal eine Scheu, Kontakte zu knüpfen und Fragen zu stellen. Die können wir ihnen hier gut nehmen.“ Beeinflusst von der Corona-Pandemie werde der Sicherheit am Arbeitsplatz neuer Wert beigemessen, sagte Zimmermann. Felix Kopsieker, Pressesprecher von Barlag, ergänzte: „Viele haben die Erfahrungen von Kurzarbeit und Kündigungen bekommen, in der Öffentlichkeit ist der Wert von Sicherheit und Stabilität in der Arbeitswelt noch einmal stark gestiegen.“


Das merkt auch Carsten Bente vom Stand der Bundespolizei, der neben dem klassischen Wach- und Wechseldienst eine große Bandbreite mit Berufen wie etwa aus dem IT-Bereich vorstellte. Die Resonanz, so berichtete es auch Alexa Behrens vom Bildungszentrum der Handwerkskammer, sei sehr gut, der Bedarf nach persönlichen Gesprächen steige. Angesichts großen Fachkräftemangels, der sich durch die gesamte Handwerkerbranche ziehe, möchte sie Interesse wecken, über die Vielfalt der zahlreichen Berufe informieren und Weiterbildungsmöglichkeiten aufzeigen: „Neben dem anhaltenden Trend der Akademisierung haben wir damit zu kämpfen, dass viele Menschen sich nicht bewusst sind, wie viele – über 100 mögliche – Ausbildungsberufe das Handwerk in Deutschland bietet. Da sind wir gefragt und wollen informieren.“
„Aus der Praxis plaudern“
Gehörigen Bedarf haben bekanntlich auch die Pflegeberufe, unter anderem die AWO und das Universitätsklinikum Münster sind mit Ständen vertreten. Hedwig Jeiler aus der Pflegedienstleitung des UKM warb bei ihren Interessierten besonders mit den Trainee-Programmen in Bereichen der Kinderklinik, Intensiv oder Onkologie. Für sie ist eine Live-Messe auch deswegen wichtig, weil „man aus der Praxis plaudern kann“. Dabei würden ganz andere Gespräche bei den jungen Menschen entstehen als im digitalen Raum.
Die Besucher, so bestätigt es unter anderem Thomas Zimmermann von der Bundeswehr, fragten vermehrt nach Aspekten wie der Möglichkeit von Homeoffice, flexiblen Arbeitszeiten, der Vereinbarung von Arbeit und Familie sowie einer generellen „Work-Life-Balance“. Genau diese Punkte wollten die Veranstalter von Barlag in den Mittelpunkt rücken, berichtete auch Felix Kopsieker. Marc Arne Schümann von Aschendorff stellte den Wert einer Jobmesse heraus, weil konkrete Möglichkeiten zur Schließung von Engstellen in den verschiedenen Branchen geboten werden könnten.
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