Rathauskoalition setzt sich durch
Ausbau der „Spinne“: Abbiegespur kommt nicht
Münster
Es ist entschieden: Die geplante zweite Abbiegespur von der Weseler Straße zur Umgehungsstraße kommt nicht. Der Entscheidung im Hauptausschuss der Stadt Münster ging eine heftige Debatte voraus.
Die Weseler Straße bekommt keine zweite Linksabbiegespur, um auf die Umgehungsstraße in Richtung Osten zu kommen. Das hat der Hauptausschuss der Stadt Münster in seiner Sitzung am Mittwochabend beschlossen. Gegen den von der Stadtverwaltung empfohlenen Ausbau des Knotenpunktes „Spinne“ an dieser Stelle votierten Grüne, SPD, Volt, Internationale Fraktion und Linke. Für die Linksabbiegespur stimmten CDU und FDP.
In der Aussprache prallten die unterschiedlichen Meinungen sehr hart aufeinander. Wechselseitig warfen sich die Protagonisten eine ideologisch geprägte Verkehrspolitik vor.
Die GAL-Ratsfrau Andrea Blome bezeichnete es als „vertretbar“, wenn sich zu Spitzenzeiten an der „Spinne“ der „Autoverkehr staut“. Ausdrücklich widersprach sie der Ansicht, dass der Ausbau der „Spinne“ und die Verlagerung der B54 helfen könne, die City von Verkehr zu entlasten. „Eine autoarme Innenstadt erkaufen wir uns nicht durch einen Straßenausbau am Stadtrand.“
„Kreuzzug gegen das Auto“
Der CDU-Ratsherr Walter von Göwels rief im Gegenzug die Rathauskoalition dazu auf, ihren „Kreuzzug gegen das Auto“ zu beenden. Der CDU-Fraktionschef Stefan Weber erinnerte daran, dass der Bau einer zweiten Linksabbiegespur helfen solle, die Situation, die „aktuell der Schulnote 6 entspricht, auf eine 4 anzuheben“.
Besonders hart ging der FDP-Fraktionschef Jörg Berens mit der Rathauskoalition ins Gericht. Er warf ihr „Selbstherrlichkeit“ vor. Sie zwinge Berufspendler aus dem Umland dazu, noch mehr Lebenszeit im Stau zu verbringen. „Das ist mehr als Ideologie, das ist Dummheit.“
„Mehr Straßen bedeuten mehr Verkehr“
Der SPD-Ratsherr Ludger Steinmann widersprach dem heftig. „Wir brauchen eine Verkehrswende, die diesen Namen verdient.“ Die Rathauskoalition sei angetreten, den Autoverkehr in Münster zu reduzieren. Unterstützung bekam er vom GAL-Ratsherrn Carsten Peters. „Mehr Straßen bedeuten mehr Verkehr.“
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