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Dr.-Julius-Voos-Preis

Auszeichnung für das Gymnasium Paulinum

Münster

Sie setzen sich für Erinnerungskultur und gegen Antisemitismus ein: Deshalb ist das Gymnasium Paulinum jetzt mit dem Dr.-Julius-Voos-Preis ausgezeichnet worden – während eines Festaktes im Rathausfestsaal.

Von Maria Conlan

Die Schüler des Gymnasiums Paulinum beschäftigen sich immer wieder mit jüdischem Leben, Antisemitismus und Erinnerungskultur, nicht nur am Courage Tag, der an der Schule alle zwei Jahre durchgeführt wird, sondern in vielfältigen Projekten. Am Dienstag wurden sie dafür mit dem Dr.-Julius-Voos-Preis ausgezeichnet. Foto: Conlan

Die Schüler des Gymnasiums Paulinum beschäftigen sich immer wieder mit jüdischem Leben, Antisemitismus und Erinnerungskultur, nicht nur am Courage Tag, der an der Schule alle zwei Jahre durchgeführt wird, sondern in vielfältigen Projekten.

Am Dienstag wurden sie dafür mit dem Dr.-Julius-Voos-Preis ausgezeichnet. Sie erhielten die Ehrung bei der Eröffnungsfeier zur Woche der Brüderlichkeit im Rathausfestsaal − mit Urkunde und Ehrennadeln, Blumensträußen, Süßigkeiten viel Applaus und wertschätzenden Worten.

Pfarrer Martin Mustroph,

„Wir müssen mutig eine bessere Welt gestalten“, lautete das Fazit der Schüler, die den Gästen ihre Projekte vorstellten, wie Holocaustgedenktag, Besuch des jüdischen Friedhofs, Zeitungsartikel über den Maler Felix Nußbaum und ihre Recherche im Archiv zum Motorsportler Leo Steinweg.

Pfarrer Martin Mustroph, Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster, verkündete bei der Begrüßung: „Das Paulinum hat uns begeistert.“ Er erläuterte das diesjährige Motto der Woche der Brüderlichkeit: „Öffnet Tore der Gerechtigkeit. Freiheit, Macht, Verantwortung“.

Lob für Einsatz für Kriegsflüchtlinge

Die Demos gegen die AfD-Neujahrsversammlung auf dem Prinzipalmarkt hob er ebenso als Zivilcourage gegen Antisemitismus und Rassismus hervor wie die Proteste gegen die Documenta in Kassel. Er lobte den Einsatz der Jüdischen Gemeinde für die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Mustroph sprach sich für eine pluralistische und diverse Gesellschaft aus, für eine freundliche und fröhliche Stadt.

Der Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Foto: Maria Conlan

Bürgermeisterin Angela Stähler betonte die Notwendigkeit der Erinnerungskultur und Toleranz als eines der wichtigsten Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben. Dompropst Hans-Bernd Köppen übernahm das Grußwort der Kirchen. Gerechtigkeit sei kein Randthema, sondern schon immer Thema der Heiligen Schrift.

Widerspruch gegen Verschwörungstheorien

Mike Khunger sprach als Vorsitzender für die Jüdische Gemeinde. Er erinnerte, dass jeder Mensch Ebenbild Gottes sei. Solidarität Vertrauen und Respekt seien nötig, und er forderte Widerspruch gegen Verschwörungstheorien. Er bedankte sich ausdrücklich bei seinem Vorgänger Sharon Fehr, der ebenfalls die Eröffnungsveranstaltung besuchte.

Anschließend traten die Schüler Nina Keller, Esther Schulz, Katharina Seidel, Maxi Stroetmann und Lucas van Randenbrogh ans Rednerpult. Sie stellten ihre Schulprojekte und Aktionen zum Thema jüdisches Leben und Antisemitismus vor, mit Bildern und Zitaten, persönlichen Erkenntnissen und Erfahrungen.

Jugendchor und Großer Chor des Gymnasium Paulinums mit Jörg von Wensierski. Foto: Maria Conlan

Chöre runden Veranstaltung ab

Zusammen mit den Lehrerinnen Anna-Lena Böttcher und Birgit Seggewiß in Vertretung für das gesamte Kollegium nahmen sie die Preisauszeichnung entgegen. Prof. Dr. Johannes Schnocks hob hervor, dass für die Auszeichnung, die Breite der Erinnerungsarbeit, verteilt über verschiedene Jahrgangsstufen und Themenbereiche, ausschlaggebend war.

Musikalisch gestaltet wurde der Abend vom Jugendchor und dem Großen Chor des Paulinums unter der Leitung von Margarete Sandhäger, Susanne Schmitz, Jörg von Wensierski und Rita Stork-Herbst (als Stimmbildnerin). Der Gesang berührte und erzeugte bei so manchem Zuhörer Gänsehaut. Kräftigen Applaus gab es auch für Edmond Yuecheng Liu für sein Klaviersolo der Johannes Brahms Rhapsodie

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