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Unfallstatistik in Münster

Automobilclub wütet: Die Stadt will nur kassieren

Münster

In Münster gibt es wieder mehr Unfälle. Der Automobilclub im ADAC meldet sich dazu sehr pointiert zu Wort. Denn er hat noch etwas festgestellt. Der Stadt geht es bei ihrer Verkehrssicherheitsstrategie vielleicht gar nicht um Unfallvermeidung.

Es gibt wieder mehr Unfälle in Münster und das Niveau ist sogar über den Vergleichswert vor der Corona-Krise angestiegen. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild

Im Jahr 2022 gab es in Münster eine deutliche Steigerung der Bußgeldeinnahmen und zugleich gestiegene Unfallzahlen. „Die Kämmerin wird es freuen, aber uns vom Automobil-Club Münster im ADAC (ACM) ebenso wenig wie die Mitglieder der Ordnungspartnerschaft ,Sicher durch Münster' (OP)“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Seit 2007 bestehe diese Partnerschaft mit dem Ziel, die Unfallzahlen um jährlich zehn Prozent zu senken. „Und was wurde seitdem erreicht? Zuerst eine leichte Senkung und nun nach den Coronajahren wieder ein Anstieg gegenüber dem realistischen Vergleichswert aus 2020 um 9,9 Prozent. Bei Unfällen mit Personenschaden sind es sogar 24,5 Prozent“, so die Mitteilung.

„Hohe Geschwindigkeit keine Hauptunfallursache“

Seit Jahren werde massiv im gesamten Stadtgebiet die Geschwindigkeit kontrolliert, und jetzt werde die Technik noch um einen mobilen Anhänger mit rund 150.000 Euro Kosten erweitert, um auch in den Nachtstunden und den Außenbereichen kontrollieren zu können.

„Und das wider besseren Wissens. Denn schon vor Jahren hat der ACM darauf hingewiesen, dass nach einer Untersuchung des Gesamtverbandes der Unfallversicherer zu hohe Geschwindigkeit nur die fünfthäufigste Unfallursache ist. Dennoch wird weiterhin kontrolliert, was das Zeug hält. Soll damit die klamme Haushaltskasse aufgebessert werden?“

Unfallarten sollen besser analysiert werden

Seit Jahren fordere der ACM in der Ordnungspartnerschaft, sich auf die wesentlichen Unfallarten zu konzentrieren und „die Bußgeldeinnahmen für hieraus entstehende Kosten zu verwenden, damit die Straßen wieder sicherer werden“, heißt es in der Pressemitteilung. Dazu gehöre eine genaue Analyse der Unfallarten und wie diese verhindert werden könnten.

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