Bahnhofsviertel
Szene-Fläche am Bremer Platz offiziell freigegeben
Münster
Die Umgestaltung des Bremer Platzes hat begonnen. Die Folge: Die Drogenszene verlagerte sich in die kleine Straße hinter dem Parkhaus Bremer Platz – sehr zum Ärger der Anwohner. Nun gibt es für die Szene einen temporären Aufenthaltsbereich.
Nach der planmäßigen Fertigstellung des temporären Aufenthaltsbereichs für die Szene am Bremer Platz hat die Stadtverwaltung die Interimsfläche am Donnerstag offiziell freigegeben. Das Quartiersmanagement und die am Prozess beteiligten sozialen Einrichtungen informierten Zugehörige der Szene vor Ort mit einem Begrüßungscafé über die Fläche. Das hat die Stadt am Freitag mitgeteilt.
In den vergangenen Wochen hatte sich nahezu die gesamte Drogenszene vom Bremer Platz in der kleinen Straße hinter dem Parkhaus aufgehalten, was bei Anliegern auf scharfe Kritik gestoßen war. So klagten sie über Pöbeleien, Dreck, Drogenhandel und Drogenkonsum. Die Stadt hofft, dass sich die Situation in der Straße mit Inbetriebnahme der Interimsfläche wieder beruhigt.
Sichtschutz zur Straße und zur Montessori-Schule
Die provisorische Fläche im südlichen Bereich der Grünfläche des Bremer Platzes verfügt über ein Wetterschutzsegel, fünf Bänke, zwei Sitzblöcke sowie fünf Abfallbehälter und ein Urinal. Die Fläche soll der Szene während der voraussichtlich etwa viermonatigen Arbeiten zur Neugestaltung der nördlichen Parkbereiche als Aufenthaltsbereich dienen.
Zur Bremer Straße sowie nach Süden dienen Bepflanzungen und Stellwände als Sichtschutz. In Richtung Montessori-Schule wird der temporäre Szenebereich zusätzlich durch einen blickdichten Bauzaun abgesperrt. Die verbleibende Rasenfläche zwischen Szenebereich und Soester Straße wird nach städtischen Angaben ebenfalls eingezäunt.
Der Baubeginn zur Neugestaltung des Platzes ist für Mitte März vorgesehen. Die Arbeiten werden sich, nachdem der nördliche Bereich fertiggestellt ist, im Laufe des Jahres 2023 bis nach Süden verlagern. Die Baufertigstellung für den gesamten Platz ist nach Angaben der Stadt für Ende 2023 geplant.
Unterstützung für Menschen aus der Szene
„Die Einrichtungen und Trägerinnen und Träger aus dem Stadtraum unterstützen den Aufenthalt der Szene auf dem Bremer Platz. Wir suchen den direkten Kontakt und möchten uns regelmäßig mit den Menschen darüber austauschen, was gut funktioniert und wo es Verbesserungspotenzial gibt“, sagte Quartiersmanager Stefan Scholz.
Zukünftig und insbesondere in der Übergangszeit bieten Stadtverwaltung und soziale Einrichtungen laut der städtischen Mitteilung Angebote für szenezugehörige Menschen vor Ort an. Neben der Kältehilfe des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) Münster und der Johanniter-Unfall-Hilfe sind die Mitarbeitenden der mobilen Quartiersarbeit des Sozialamtes regelmäßig vor Ort und weisen auf die vielfältigen, bestehenden Unterstützungsangebote hin. Auch das benachbarte Drogenhilfezentrum Indro ist mit der mobilen Spritzenentsorgung am Bremer Platz unterwegs.