Anbieter ShareNow
Münsteraner bekommt Carsharing-Rechnung über fast 300.000 Euro
Münster
Ferhat D. hatte die gebuchte Zeit beim Carsharing Anbieter ShareNow um zwei Minuten überschritten. Das Unternehmen stellte ihm dafür sagenhafte 295.000 Euro in Rechnung.
Ein 30-jähriger Radiohörer aus Münster war ziemlich geschockt. Er hatte bei einem Carsharing-Unternehmen einen Mietwagen für zwei Stunden gebucht. Die Rechnung, die dann per App kam, hatte es in sich. Ferhat D. sollte für die Spritztour exakt 295.324,87 Euro zahlen. Und schaltete daraufhin seinen lokalen Radiosender Antenne Münster.
Gut, der Münsteraner hatte die gebuchte Mietdauer um zwei Minuten überschritten. Laut Carsharing-Anbieter ShareNow soll er in den zwei Stunden und zwei Minuten allerdings insgesamt unglaubliche 820.000 Kilometer gefahren sein. Nachgerechnet hätte Ferhat damit in der gebuchten Zeit 20-mal die Erde umrundet und wäre schneller unterwegs gewesen als eine Raumsonde der NASA. Zweifel kamen bei ShareNow trotzdem zunächst nicht auf. Laut Rechnung wurden pro Zusatzkilometer 39 Cent berechnet. Macht zusammen fast 300.000 Euro.
Versprochene Rückrufe gab es nicht
Sechs Wochen lang versuchte der Carsharing-Kunde vergeblich, mit ShareNow in Kontakt zu treten – Mails kamen nicht an und versprochene Rückrufe gab es nicht. Weil ihm, wie er sagte, angesichts der horrenden Rechnung ziemlich mulmig zumute wurde, schaltete Ferhat D. schließlich seinen lokalen Radiosender Antenne Münster ein. Der konnte das Problem relativ schnell aus der Welt schafften. Ein Anruf beim münsterischen Carsharing-Anbieter Wuddi, dem lokalen Partner von ShareNow reichte dafür aus. Wuddi-Geschäftsführer Manuel Schlottbohm ließ die Rechnung löschen, lud seinen verzweifelten Kunden sogar persönlich ein und schenke ihm als kleine Entschädigung einen Carsharing-Gutschein über 100 Euro.
Ende gut, alles gut
Ende gut, alles gut für Ferhat. Im Radio-Interview freute er sich: „Ja, auf einmal ging alles ziemlich schnell. Es war sehr beunruhigend für mich, aber ich bin jetzt wieder frei.“ Geklärt ist damit allerdings nun auch, dass Ferhat D. tatsächlich keine übermenschlichen Superkräfte besitzt und nicht innerhalb von zwei Stunden 20-mal um die Erde fahren kann.
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