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Reaktionen nach Attacke auf CSD-Teilnehmer

Wut, Bestürzung und Anteilnahme

Münster

Große Anteilnahme nach dem Angriff auf einen CSD-Teilnehmer: In den Tagen nach der Tat meldeten sich zahlreiche Parteien, Amtsträger und Vereine zu Wort – mit Bestürzung, mit Wut und mit dem Wunsch nach Konsequenzen.

Von Pjer Biederstädt

Am Hafenplatz, unweit des Tatortes und dort, wo das Ständefest des CSD stattgefunden hatte, legten queere Vereine am Montag eine Transgender-Flagge und bunt bemalte Steine als Zeichen gegen Hass und Gewalt nieder. Foto: Oliver Werner

Die brutale Attacke auf einen Teilnehmer des Christopher Street Day (CSD) am Samstag veranlasste Parteien, Vereine und Amtsträger aus Münster und darüber hinaus zu Reaktionen zwischen Mitgefühl und Wut.

Oberbürgermeister Markus Lewe zeigte sicht „zutiefst erschüttert“. Er übermittelte dem Betroffenen, seiner Familie sowie seinen Freunden und Freundinnen die besten Wünsche.

Sven Lehmann, Queer-Beauftragter der Bundesregierung, schrieb auf Twitter, dass all seine Gedanken bei dem Opfer seien, dem er rasche Genesung wünsche. Angesichts der Umstände – der 25-Jährige war eingeschritten, als der Täter Frauen lesbenfeindlich beschimpft hatte – sei es wichtig, die Tat als queerfeindlich einzustufen und lückenlos aufzuklären.

Queere Vereine unter Schock

Die queeren Vereine der Stadt reagierten in einem gemeinsam verfassten Statement „schockiert, sprachlos und zugleich wütend“.

Außerdem meldeten sich zahlreiche lokalpolitische Vertreterinnen und Vertreter zu Wort. CDU-Ratsherr Meik Bruns sagte, dass die große Beteiligung am CSD einerseits ein ermutigendes Zeichen für die Toleranz sei, andererseits entsetze die rohe Gewalt gegen einen Teilnehmer, der sich queerfeindlichen Übergriffen mutig entgegengestellt habe.

Sylvia Rietenberg, Sprecherin der Grünen-Ratsfraktion, betonte, dass es ihre Partei schockiere, dass es 50 Jahre nach der ersten deutschen Schwulendemo am Rande des CSD zu einer solchen Gewalttat kam.

Video „Angriff auf Teilnehmer beim CSD“ in Kooperation mit dem WDR

Fabian Schulz und Lena-Rosa Beste, Vorsitzende der SPD Münster, sprachen von einem Angriff auf die Freiheit und Selbstbestimmtheit. Die Tat führe vor Augen, dass der Kampf für die Rechte der queeren Gemeinschaft keineswegs ein ideologischer oder theoretischer sei, sondern dass es um den Schutz der Leben ihrer Mitglieder gehe.

Kein Kommentar ohne Genesungswünsche

Derartige Hasskriminalität – so schrieb die FDP – sei menschenfeindlich und widerspreche den Grundsätzen unserer weltoffenen, toleranten und demokratischen Gesellschaft.

Lara Neumann (Volt) teilte auf Instagram mit, dass es auch in Münster lebensbedrohliche Auswirkungen haben könne, sichtbar queer zu sein.

Weitere Parteien und zahlreiche Organisationen und Privatpersonen sprachen ihr Mitgefühl aus. Den Statements gemein waren die Genesungswünsche für das Opfer und die Forderung nach schneller Aufklärung.

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