Pastor verlässt Kreuzkirche
Das sollte zu denken geben
Man sah in Heilig-Kreuz die Kinnladen gleich reihenweise herunterklappen. Die Menschen in den vollen Bänken konnten und wollten nicht glauben, was Pastor Thomas Frings ihnen erklärte: Ab Ostermontag wird er nicht mehr ihr Pastor sein. Seine Beweggründe sollten zu denken geben. Ein Kommentar.
Noch vor einer Woche hatte Frings im ZDF-Gottesdienst vor 700.000 Zuschauern gezeigt, wie lebendig und kreativ, feierlich und familiär es in der Kirche im Herzen Münsters zugehen kann. Und jetzt wirft der Priester, der daran einen unbestrittenen Anteil hat, die Brocken hin.
Frings war immer ein Priester, der auch die Konfrontation gesucht hat und unbequem gewesen ist. Das hat ihn nicht bei allen beliebt gemacht. Aber er ist dabei immer glaubwürdig und konsequent mit dem gewesen, war er verkündet hat.
Es ist nachvollziehbar, dass ein Priester an Brautpaaren verzweifelt, die eine Trauung nur als Show verstehen und sich einen Kehricht um das Sakrament kümmern, dass sie eingehen. Aber das ist nur der eine Punkt: Frings hadert auch mit einer Kirche, die trotz der vielen Menschen, die ihr den Rücken kehren, so weitermacht wie bisher. Das sollte über die Gemeindegrenzen hinaus vielen Menschen zu Denken geben. Stefan Werding
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