Allwetterzoo
Delfinarium schließt früher - der erste Delfin ist bereits abgetaucht
Münster
Das Delifinarium im Zoo schließt vermutlich früher früher als gedacht. Der Oktober ist jetzt im Gespräch. Der erste Tümmler hat Münster bereits verlassen, die anderen drei werden bis Ende des Jahres abtauchen.
Der erste Delfin ist bereits abgetaucht, und bis spätestens Ende des Jahres werden auch die letzten drei dieser Meeressäuger den Allwetterzoo im Rahmen eines europäischen Erhaltungszuchtprogrammes verlassen. Direktor Jörg Adler teilte gestern mit, dass es bereits im Oktober soweit sein könnte. Das Delfinarium, das ein in das Gesamtkonzept des Zoos eingebundenes, eigenständiges Unternehmen im Besitz eines Niederländers ist, werde im Winterhalbjahr von Grund auf umgestaltet. „Zwar wird die Delfin-Haltung in Münster aufgegeben, wir wollen aber Meeressäuger behalten und setzen bei künftigen Vorführungen vor allem auf die Seelöwen“, sagte Adler. In den kommenden Wochen würden die ersten jungen Robben auftauchen.
Die Delfine seien in Münster nur noch den Sommer über so munter unterwegs, wie ein Fisch im Wasser. Adler betonte erneut, dass die bisherige Haltung sämtliche gesetzlichen und tiergärtnerischen Vorgaben erfülle. Sie entspreche allerdings nicht mehr dem Zeitgeist.
Das Delfinarium ist vor knapp 40 Jahren gebaut worden. Und obwohl immer wieder Investitionen von insgesamt mehreren Millionen Euro geflossen seien, wären für einen mal geplanten Meerespark mit Delfinen über 20 Millionen Euro notwendig gewesen. „Ein Kostenaufwand, der sich nicht tragen lässt. Es sind also sachliche Gründe und keine emotionalen, die zu der Entscheidung führten“, erläuterte Adler. Und: „Delfine benötigen andere Filtersysteme, Temperaturen, eine andere Wasserqualität, andere Nahrung.“ Das sei unterm Strich ein zu hoher Kostenfaktor.
Besitzer und Zoo stricken derzeit am neuen Konzept für das bisherige Delfinarium. „Wir stecken die Möglichkeiten ab. Klar ist, dass das Gebäude deutlich aufgewertet wird“, sagte Adler. Die Hauptrolle im Becken werden Seelöwen spielen, deren Bestand vergrößert wird. Andere Tiere sollen hinzukommen.
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