Skulptur von Nicole Eisenman
Der Brunnen ist zurück in Münster
Münster
Es ist geschafft: „Sketch for a Fountain“, die Skulptur von Nicole Eisenman, Teil der Skulptur-Projekte 2017, ist zurück an der Promenade. Am Samstag wird gefeiert.
Freude und Erleichterung stand allen ins Gesicht geschrieben. „Es ist endlich vollbracht“, lächelte Soetkin Stiegemeier-Oehlen von der Bürgerinitiative „Dein Brunnen für Münster e.V.“. Im wahrsten Sinne des Wortes seien dicke Bretter gebohrt, über 10.000 Spender und 150 Firmen mit ins Boot geholt worden, vielen Ehrenamtlichen und Förderern sei zu danken. Vier Jahre nach Gründung der Bürgerinitiative findet nun am Samstag (2. Oktober) um 15 Uhr an der Kreuzschanze die feierliche Eröffnung statt für die Skulptur „Sketch for a Fountain“ von Nicole Eisenman.
Die amerikanische Künstlerin hatte den Platz nahe dem Droste-Denkmal 2017 bewusst als Referenz an einst verfolgte Homosexuelle gewählt; außerdem gedenkt die Skulptur ihrer jüdischen Vorfahren. Die „Gruppe der Fünf“, wie Manfred Petermann sich und seine Mitstreiterinnen humorig nennt, erinnert sich noch, wie sie vor exakt vier Jahren bestürzt vor der mit homophoben und antisemitischen Schmierereien verschandelten Skulptur stand. Und sie beschlossen, ein Zeichen für Toleranz zu setzen, und das Werk – zunächst temporär für die Skulptur-Projekte 2017 geschaffen – dauerhaft für Münster zu erhalten.
Referenz an verfolgte Homosexuelle
„Die Fünf“ hatten sich locker zusammengefunden: Eventmanagerin Soetkin Stiegemeier-Oehlen, Unternehmensberaterin Uta Ramme, Bildhauerin Sandra Silbernagel, Kunsthistorikerin Dr. Maria Galen und Manfred Petermann, der als Banker arbeitet.
Die finanzielle Seite, so ergänzt Banker Petermann, sei mit einer Ursprungssumme von zwei Millionen Dollar gewaltig gewesen. Am Ende waren es „nur noch“ etwa 830 000 Dollar, zumal die Künstlerin weitgehend auf ein Honorar verzichtet habe, ihre Galerie sogar ganz. Gleichsam als „Nummer sechs“ der Gruppe sei Nicole Eisenman immer mit eingebunden gewesen.
Eisenmans Besuch wird nachgeholt
Zur Eröffnung werde sie leider nicht kommen können, Corona sei‘s geklagt, doch ihr Besuch werde nachgeholt. Ganz wichtig: „Es wird am Samstag kein Event für VIPs werden, sondern eines für alle Bürger“, betont Uta Ramme. Die Skulptur gehört nämlich nicht der Stadt, sondern dem Verein, der sämtliche Wartungskosten übernehmen muss, für erwartbare neue Schmierereien inklusive.

