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LEG: Umfassende Sanierungen angekündigt

Der Standard steigt, die Miete auch

Münster

Die LEG plant eine umfassende Sanierung von rund 400 ihrer Wohnungen in der Stadt. Die Mieter sind darüber nicht nur erfreut, denn mit der Modernisierung steigt auch die Miete:

Karin Völker

LEG-Häuser an der Kolmarstraße im Geistviertel: Auch sie sollen umfassend modernisiert werden. Foto: Matthias Ahlke

Die Liste der Straßennamen auf dem Schreibtisch von Noma Hajar, Beraterin beim Mieterinnenschutzverein Münster ist lang: Ronnebergweg, Habichtshöhe, Kolmarstraße Dammstraße, Friedrich-Ebert-Straße, Schmittingheide, Meßkamp, Grevener Straße, Kinderhauser Straße. Hier wohnen Mieter, die jüngst Hajars Rat gesucht haben. Sie alle haben von ihrer Vermieterin, der Wohnungsgesellschaft LEG, ein Schreibern bekommen, in dem die Sanierung ihrer Wohnhäuser angekündigt wird.

Wohnungen werden teurer

„In fast allen Fällen dauern die Maßnahmen sehr lange“, fasst Hajar zusammen, und vor allem: Die Wohnungen werden nach der Sanierung teurer. „Viele unserer Mitglieder fürchten, die Kosten nach der Erhöhung nicht mehr tragen zu können, sagt Hajar und stellt für alle betroffenen Mieter, denen Sanierung und Mieterhöhung angekündigt werden, klar: Sie müssen die Maßnahmen zwar dulden, können aber vier Wochen nach Erhalt des Schreibens mit Blick auf die Mietkosten einen „finanziellen Härtefalleinwand“ geltend machen. Dabei müssen die Mieter nachweisen, dass die künftige Miete ihr Budget übersteigt.

Vorgesehen sind in den insgesamt knapp 400 betroffenen LEG-Wohnungen energetische Sanierungen, viele Häuser sollen gedämmt, das Dach erneuert, oft Haustüren und Fenster ausgetauscht werden, skizziert Mischa Lenz, Sprecher der LEG in Düsseldorf. In Münster steht damit die Sanierung von gut 15 Prozent des LEG-Wohnungsbestandes an. „Von unseren 126 000 Wohnungen in ganz NRW versuchen wir, jedes Jahr insgesamt drei Prozent zu sanieren“, erläutert Lenz. „Dass nun so viele Häuser in Münster zur Modernisierung anstehen, liege auch an der Organisation der Bauarbeiten. Ein großer Teil der Wohnungen liegt im Geistviertel, ein anderer in Uppenberg. Mit Blick auf die jeweiligen Mieterhöhungen weist Lenz darauf hin, dass die LEG bei der Planung ihrer Modernisierungen auch auf die Zahlungsfähigkeit der Mieter schaue. Wer glaube, in Probleme zu geraten, könne sich an die LEG wenden, empfiehlt Lenz und fügt hinzu: „Wir helfen auch bei der Suche nach einer günstigeren Wohnung.“

Zehnmonatige Sanierung

Nach einer Gesetzesnovelle dürfen Wohnungsinhaber nun noch acht Prozent der Gesamtsanierungskosten an die Mieter weitergeben. Auch darf die Kaltmiete nun nicht mehr als drei Euro pro Quadratmeter steigen. An der Habichtshöhe soll sich eine 42 Quadratmeter kleine Wohnung um 80 Euro verteuern, illustriert Noma Hajar vom Mieterinnenschutzverein, für Geringverdiener sei eine solche Summe durchaus ein Problem. Die Sanierung dort soll zudem zehn Monate dauern.

Mischa Lenz berichtet auch von positiven Reaktionen aus der Mieterschaft: Viele freuten sich, dass modernisiert wird. Und die Arbeiten würden „so schnell wie möglich“ fertiggestellt: „Wir lassen kein Gerüst länger stehen als nötig.“

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