Studierende simulieren Vereinte Nationen
Diplomaten auf Zeit
Münster
Auf der ganzen Welt verhandeln Nationen miteinander, seit wenigen Tagen auch in Münster. Rund 260 Studierende aus 45 Ländern simulieren seit Samstag im Fürstenberghaus zum neunten Mal eine Konferenz der Vereinten Nationen.
In der Schweiz streiten UN-Vetomächte und Deutschland mit dem Iran über dessen Atomprogramm. In Brüssel und Athen ringen europäische Kreditgeber mit der griechischen Regierung. In Kuwait entwickeln UN-Mitgliedstaaten einen Nothilfeplan für syrische Flüchtlinge. Auf der ganzen Welt verhandeln Nationen miteinander, seit wenigen Tagen auch in Münster. Rund 260 Studierende aus 45 Ländern simulieren seit Samstag im Fürstenberghaus zum neunten Mal eine Konferenz der Vereinten Nationen. So viele wie noch nie.
„Mehr als je zuvor teilen wir das gleiche Schicksal, und wir können es nur meistern, wenn wir die Herausforderungen gemeinsam annehmen“. Die Worte des Friedensnobelpreisträgers und ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan nehmen sich die jungen Delegierten zu Herzen. Aus 45 Ländern sind die Studierenden nach Münster gereist, um fünf Tage lang über weltpolitische Fragen zu diskutieren. Jeder Delegierte vertritt dabei die Position eines anderen Landes. Unterteilt sind die Teilnehmer in Komitees wie dem UN-Sicherheitsrat, dem internationalen Gerichtshof oder der Kommission für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Verhandelt wird auf Englisch, Spanisch und Französisch. Auch der Dresscode stimmt – alles wie in echt.
„An dieser Konferenz teilzunehmen, ist vor allem eine extrem bereichernde Erfahrung auf einer persönlichen Ebene: Wir inspirieren einander“, betont der diesjährige Generalsekretär Florian Wittrock. Gelegenheit dazu gibt auch ein vielfältiges Abendprogramm. So zum Beispiel die „Global Village Party“ am Sonntag, zu der die Gäste Spezialitäten aus ihren Heimatländern mitgebracht haben.
„Vor allem die letzten Wochen waren extrem anstrengend, weil alles akribisch geplant werden muss“, erklärt Koordinator Björn Gedicke. 45 Studierende aus Münster haben die Konferenz ein Jahr lang ehrenamtlich vorbereitet. „Ich stecke da gerne meine ganze Energie rein, weil ich Jugendliche informieren, den kulturellen Austausch fördern und den positiven Geist, der hier weht, weitergeben möchte.“
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