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Verkehrsunfallstatistik 2022

Immer mehr Unfälle mit E-Scootern

Münster

Im vergangenen Jahre hat es in Münster so viele E-Scooter-Unfälle gegeben wie nie zuvor, sie forderten mehrere Schwerverletzte. Und noch eine weitere Gruppe von Verkehrsteilnehmern bereitet der Polizei Sorgen.

Von Martin Kalitschke

Im vergangenen Jahre hat es in Münster so viele E-Scooter-Unfälle gegeben wie nie zuvor. Foto: dpa

Der E-Scooter-Boom schlägt sich zunehmend in der Verkehrsunfallstatistik nieder. Im vergangenen Jahr registrierte die münsterische Polizei 90 Elektroroller-Unfälle, dabei erlitten 79 Personen teils schwere Verletzungen. Im Jahr zuvor wurden bei gerade mal 66 Elektroroller-Unfällen 58 Personen verletzt, 2020 bei 19 Unfällen acht Personen.

Auch für die kommenden Jahre rechnet der neue Leiter der Direktion Verkehr in diesem Bereich mit weiter steigenden Zahlen. „Zudem ist bereits jetzt die Dunkelziffer hoch“, sagte am Mittwoch Volker Wittenbreder bei der Präsentation der Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2022.

Bei jedem vierten Unfall Alkohol im Spiel

Zeitweise standen im vergangenen Jahr bis zu 7000 E-Scooter gleichzeitig zur Verfügung. Besonders beliebt sind sie nach Einschätzung der Polizei bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Entsprechend kommt jeder zweite Verletzte aus dieser Gruppe, berichtete Wittenbreder.  Bei jedem vierten E-Scooter-Unfall sei zudem Alkohol im Spiel gewesen.  

Kommentar: Noch ein Risikofaktor

Den meisten Rollerfahrerinnen und Rollerfahrern sei überhaupt nicht bewusst, dass bei diesem Verkehrsmittel die gleichen Promillegrenzen gelten wie für Autofahrer, stellte die Polizei klar. So drohten betrunkenen Rollerfahrern - je nach Blutalkoholgehalt - Geldstrafen, Fahrverbote oder sogar ein Führerscheinentzug. Und wer mit 1,1 Promille und mehr auf dem E-Scooter unterwegs sei, begehe sogar eine Straftat.

Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf und Volker Wittenbreder, Leiter der Direktion Verkehr, stellten die Unfallstatistik 2022 vor. Foto: kal

Fast 1000 verletzte Radfahrer

Und auch eine weitere, noch relativ neue Mobilitätsform hinterlässt in der Verkehrsunfallstatistik ihre Spuren. Die münsterische Polizei registrierte im vergangenen Jahr 1006 Verkehrsunfälle, in die Radfahrerinnen und Radler verwickelt waren. Dabei wurden 934 Zweiradfahrer verletzt – darunter 217 Pedelec-Fahrer. Das sind rund 50 mehr als im Jahr zuvor und drei Mal so viele wie 2018. Besonders betroffen: Seniorinnen und Senioren. „Wir nehmen deshalb in der Verkehrsunfallprävention diese Zielgruppe fest in den Blick“, so Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf. So verfüge die Polizei seit 2022 über einen eigenen Pedelec-Simulator.

Insgesamt haben die Verkehrsunfallzahlen im vergangenen Jahr in Münster wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Die Polizei registrierte 10.740 Unfälle. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, 183 wurden schwer verletzt, 1443 erlitten leichte Verletzungen.

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