Schüler-Initiative hilft Obdachlosen
Ein Rucksack zum Überleben
Münster
Ein 16-jähriger Schüler hat mit anderen ein Hilfsprojekt initiiert: „Ein Rucksack voll Hoffnung – für Münster“ soll Obdachlosen zugute kommen.
Sebastian Jeising steht in einem Raum des Borromaeums und hält einen voll gepackten Rucksack fest. Um ihn herum liegen haufenweise Kleidung, Hygieneartikel, Schlafsäcke und Isomatten. Alles Materialen für seine Initiative „Ein Rucksack voll Hoffnung – für Münster“, die der 16-jährige Schüler gemeinsam mit Aurelius Thoß (17) Anfang 2015 gegründet hat. Die Jugendlichen füllen Rucksäcke mit allerlei Nützlichem und verteilen diese an Obdach- und Wohnungslose. Unterstützt werden sie dabei von Schülern und Studenten, der Aids-Hilfe-Münster und dem Straßenmagazin „draußen!“.
„Die Idee für das Projekt kannten wir bereits aus Hamburg und wollten sie dann nach Münster bringen“, sagt Jeising. Im März 2015 fand die erste Spendensammelaktion statt. Jeising: „Wir waren überwältigt von den vielen Sachspenden, die wir von Privatpersonen erhielten. Von Pullovern über Zahnpasta bis zu Müsliriegeln war alles dabei. Wir brauchten allein drei Monate zum Sortieren, bevor wir den ersten Rucksack übergeben haben.“
Inzwischen konnten die Jugendlichen mit den gefüllten Rucksäcken bereits 70 Bedürftigen helfen – und sie haben noch Materialien für über 100 weitere. Beim Verteilen der Rucksäcke achten sie darauf, dass sie den Obdach- und Wohnungslosen auf Augenhöhe begegnen. „Wir möchten auf die Menschen zugehen und uns mit ihnen unterhalten. Dabei gab es auch einige tiefgründige Gespräche“, erzählt Jeising.
Allerdings sind es nicht immer nur die offensichtlichen Dinge wie eine Isomatte, die hilfreich sind. „Bei einem Leben auf der Straße muss man oft improvisieren, und da kann eine Wäscheleine erstaunlich nützlich sein, wenn die Schnürsenkel reißen“, erklärt der 16-Jährige.
Zum Thema
Wer die Initiative unterstützen möchte, erhält auf Facebook unter www.facebook.com/rucksackmuenster aktuelle Informationen.
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