Dritte Mediziner-Generation am Kappenberger Damm 16 eingezogen
Erst Arzt, nun Ehrenpatient
Münster
Wenn Dr. Klaus Schmidtmann, Dr. Karl-Heinz Walter und Dr. Peter Münster am Tisch im Garten des Hauses Kappenberger Damm 16 Platz nehmen, dann verbindet dieses Trio nicht nur der Beruf. Sie alle haben genau an dieser Stelle praktiziert und gelebt – Dr. Peter Münster tut es immer noch.
Da kommt richtig was zusammen – etliche Jahre im Dienst an der Gesundheit. Wenn Dr. Klaus Schmidtmann, Dr. Karl-Heinz Walter und Dr. Peter Münster am Tisch im Garten des Hauses Kappenberger Damm 16 Platz nehmen, dann verbindet dieses Trio nicht nur der Beruf, nicht nur das Interesse für Medizin, nicht nur der Wunsch, Menschen zu helfen und Schmerzen zu lindern. Sie alle haben genau an dieser Stelle praktiziert und gelebt – Dr. Peter Münster tut es immer noch. Und hat sicher noch ein paar Jährchen vor sich. Denn der 38-Jährige hat gerade erst vor zwei Jahren die Praxis von Dr. Walter übernommen, der wiederum 1989 von Dr. Schmidtmann. Und der hat das Haus 1957 an der Stelle gebaut.
Natürlich hat sich im Lauf der Zeit dort manches verändert – eins aber ist geblieben: Im Erdgeschoss wird praktiziert, im ersten Stockwerk des Hauses wird gewohnt und gelebt. „Das war immer das Tolle an dieser Kombination, eine Treppe runter, und schon war man bei seiner Arbeit, die Treppe wieder hoch, und man war bei der Familie“, erinnert sich Dr. Walter gern an die Zeit, die für ihn vor zwei Jahren zu Ende gegangen ist.
Dr. Peter Münster lacht: „Ich wollte nie eine Praxis in der Stadt, ich wollte nie über meiner Praxis wohnen und ich wollte nie als Einzelkämpfer in der Praxis arbeiten. Hat super geklappt . . .“ Zwar fühlt sich der Jüngste im Ärztebund am Kappenberger Damm noch immer ein bisschen in der Gründungsphase, aber eins weiß er genau: „Wir haben das richtig gemacht, wir fühlen uns hier total wohl.“ Wir – das sind Ehefrau Susanne, die die Praxis managt und seine drei Kinder. Auch bei Dr. Walter haben Ehefrau Monika und die Kinder gern am Kappenberger Damm gelebt. Und bei Dr. Schmidtmann war es ganz genauso.
Und was sagt der Senior überhaupt, wenn er sich umblickt in den modern gestalteten Räumen und dem einladend grünen Garten? „Die beiden haben alles gut gemacht“, findet der Arzt, der inzwischen im Seniorenheim in Aaseenähe lebt und im August seinen 95. Geburtstag feiert. Es ist keine Wehmut, wenn er zurückblickt, im Gegenteil: „Ich war leidenschaftlicher Arzt. Aber ich war auch froh, als ich übergeben konnte.“ Er habe viel und gern gearbeitet, morgens um 7 Uhr ging es los, kein Tag ohne mindestens zehn Hausbesuche in einem Bezirk, der sich zwischen Amelsbüren und Kasewinkel erstreckte. Denn da ging der passionierte Jäger auf die Pirsch – und kannte alle Bauern ringsum: „Und ihre Krankheiten auch.“
Bei seinen Nachfolgern war das nicht viel anders: Natürlich stammt der Patientenkreis rundum aus dem Viertel, manch einer kommt aber auch aus einer anderen Ecke der Stadt. Und Hausbesuche, die stehen regelmäßig in der Mittagszeit auf dem Plan. „Das macht ja den Hausarzt auch aus.“
Dr. Schmidtmann ist Chirurg, ehe er sich niederlässt, Dr. Walter Internist am Clemenshospital, Dr. Münster Arzt bei der Bundeswehr. „Insofern hat auch jeder einen anderen Schwerpunkt entwickelt.“ Aber das „Hauptgeschäft“, das saisonal von Allergien, Grippe und Magen-Darm-Infekten geprägt wird, war vor sechs Jahrzehnten ebenso aktuell wie heute. Doch die Erwartungen an einen Hausarzt, die hätten sich schon verändert. Der Wunsch nach Begleitung bei einer Krankheit sei sehr groß: „Der Hausarzt kann das am besten. Er ist spezialisiert auf den ganzen Menschen“, sagen die drei Ärzte. Dr. Münster jedenfalls betreut manche, die schon als Kinder bei Dr. Schmidtmann im Sprechzimmer waren. Zu der Zeit war Margret Clauß „Azubi“ bei den Helferinnen. Der Praxis ist sie bis heute treu geblieben und arbeitet gern dort.
Ihren Seniorchef freut es sehr, dass am Kappenberger Damm 16 das Wohl der Patienten weiter im Blickpunkt steht. Er selbst übrigens hat sich längst auch einen jungen Hausarzt gesucht: „Dr. Münster natürlich“, schmunzelt er. Und der kontert sofort: „Er ist natürlich mein Ehrenpatient.“
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