WN-Wissensimpulse mit Alexander Herrmann
Fehler machen, aufstehen und Erfolg kassieren
Münster
Mit seinen Restaurants hat Alexander Herrmann, Star- und Sternekoch maximalen Erfolg. Der aber kommt nicht von ungefähr, verriet Herrmann bei der Veranstaltungsreihe WN-Wissensimpulse.
„The Taste“, „Stadt Land Lecker“, „Kampf der Köche“ und sogar „Schlag den Star“ – für einen Sternekoch, der vier Restaurants, ein 40-Zimmer-Hotel, eine Kochschule und vieles mehr betreibt, ist Alexander Herrmann sehr oft auf dem TV-Bildschirm zu sehen. Meist greift der 50-Jährige dann zum Kochlöffel, immer öfter spricht er aber auch darüber, wie er all das unter einen Hut bekommt und dabei auch noch sehr erfolgreich ist.
Zumindest letzteres brachte er den Gästen der WN-Wissensimpulse im Factory-Hotel nahe – es war ein Abend über gesunde Teamführung, den Sonntagsbesuch bei Oma und mittelalterliche Standards im Service-Bereich.
15 Minuten „Power Briefing“ sind heilig
In jedem seiner Restaurants, von dem unter anderem das Posthotel in Wirsberg seit 2019 zwei Michelin-Sterne führt, kommt das Team um 17.45 Uhr zum „Power Briefing“ zusammen: „Dann müssen unsere Gäste noch warten, aber diese 15 Minuten sind uns heilig.“
Alle stellen sich im Kreis auf, spielen Ball und setzen dabei Ziele, besprechen Systeme, lauschen den Sorgen und stimmen sich positiv für den Abend ein: „Danach sind alle super motiviert.“ Wichtig sei ein „Mindset“, das alle zusammenschweiße.
„Der FC Bayern weiß auch, dass er fünf Minuten vor Schluss noch treffen kann – das liegt im gesunden Selbstverständnis“, so der in Wirsberg aufgewachsene Starkoch, der 1995 als Küchenchef ins Posthotel eingestiegen ist: „Ich möchte die überflüssigste Person im ganzen Betrieb sein – das war damals mein Ziel. Das gilt bis heute.“
Zu seinem Erfolgsgeheimnis gehört es auch, die richtigen Persönlichkeiten an die geeigneten Stellen zu setzen, und flache Hierarchien zu bilden. Diese sollen vor allem eines ausdrücken: „Jeder darf Fehler machen. Fehler passieren und sind menschlich. Aber daraus lernen wir. Es gehe viel über Live-Coaching und „wir setzen das Positive nach vorne“. Wenn sich ein Gast beschwere, aber 99 andere einen schönen Abend hatten, ist das doch ein großer Erfolg.“
Immer auf das Wichtigste besinnen
Es gehe darum, sich auf das Wichtige zu besinnen: „Immer das Beste für den Gast wollen.“ Am besten fülle dies der Sonntagsbesuch bei der Oma aus: „Sie will auch immer, dass das Essen perfekt ist und setzt so viel Liebe ein – genau das wollen wir auch. An jedem Tag, bei jedem Gast.“
Der nächste WN-Wissensimpuls findet am 7. März statt. Gerriet Danz spricht dann unter dem Titel „Erfinde dich neu. Sonst tut’s ja keiner“ über Selbstentwicklung. Los geht es um 19.30 Uhr im Factory-Hotel.
Startseite