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1500 Menschen bei Friedenskundgebung

Forderung nach sofortigem Waffenstillstand

Münster

Die Angst vor einem Flächenbrand nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist groß. Viel mehr Menschen als erwartet füllten am Samstag bei einer Friedenskundgebung den Prinzipalmarkt.

Von Karin Höller

Nach Polizeiangaben folgten am Samstag 1500 Menschen dem Aufruf der Friedenskooperative Münster zur Friedenskundgebung, um für ein Ende des Kriegs in der Ukraine zu demonstrieren. Foto:

Der von Putin entflammte Krieg in der Ukraine treibt auch am Samstag die Menschen in Münster auf die Straße. 1500 Bürger zählt die Polizei bei der Friedenskundgebung auf dem Prinzipalmarkt, zu der verschiedene Friedensorganisationen aufgerufen haben. Auch wenn die politischen Positionen der DFG-VK Münster (Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstverweigerer), Friedenskooperative Münster (Friko) und pax christi Diözesanverband Münster nicht deckungsgleich sind, so sind sich die Redner an diesem Tag doch in den meisten Positionen einig: Sofortiger Stopp des Krieges in der Ukraine, Abzug der russischen Truppen und Rückkehr an den Verhandlungstisch.

„Zu Dialog und Kooperation gibt es keine Alternative“, unterstrich Renate Haake von der Friko. Um kein Öl ins Feuer zu gießen, dürfe es keine deutschen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete geben, auch nicht in die Ukraine, machte Felix Oekentorp, Sprecher der DFG-VK NRW deutlich. Die Nato-Osterweiterung habe letztendlich die jetzige Eskalation der Gewalt begünstigt. Über die Flüchtlingsströme aus der Ukraine „dürfen wir aber die Flüchtlinge aus anderen Ländern, ob aus Syrien, Mali oder anderen Orten dieser Welt nicht vergessen“, mahnte er und erhielt dafür viel Beifall.

Maria Buchwitz von pax christi sprach eine Sorge vieler Menschen aus: „Wir können nicht wissen, ob sich dieser Krieg zu einem Flächenbrand ausweitet.“

Entsetzt und schockiert

„Entsetzt und schockiert“ von dem russischen Einmarsch in die Ukraine zeigte sich auch Jewgenij Arefiev, der vor 22 Jahren nach seinem Lehramtsstudium aus Münsters Partnerstadt Rjasan nach Münster kam und hier heute als Übersetzer arbeitet. Die Ukraine kennt er von Schüleraustauschen, erzählt er und findet den jetzigen Krieg „einfach nur schrecklich“. Aber nicht nur diesen Krieg, sondern alle Auseinandersetzungen zwischen Staaten, die mit Gewalt ausgetragen werden. Deshalb hat er sich ganz bewusst gegen eine Staatsangehörigkeit entschieden. „Ich bin Kosmopolit und Pazifist“, betont Arefiev, zugleich Sprecher der Basisgruppe Münster der DFG-VK. Seine Überzeugung: Ohne Staatengrenzen und machtpolitische Interessen gäbe es auch keine Kriege.

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