Interdisziplinäres Zentrum an der Uni
Forschen für Nachhaltigkeit
Münster
An der Universität kümmert sich ein Bündnis von Wissenschaftlern aus vielen Disziplinen um das Thema Nachhaltigkeit. Sie haben ein interdisziplinäres Zentrum gegründet.
Der Begriff Nachhaltigkeit kommt eigentlich aus der Forstwirtschaft. Dort beschreibt er die Regel, dass man nie mehr Holz fällen soll als nachwachsen kann – und dieser Grundsatz gilt als Anspruch und Wunsch in immer mehr Bereichen von Wirtschaft, Arbeit und Gesellschaft.
An der Universität Münster haben sich vor etwa fünf Jahren Wissenschaftler verschiedener Fachbereiche zusammengetan, um gemeinsam im Sinne der Nachhaltigkeit zu forschen. Die Initiative zur Gründung des Zentrums für interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung (ZIN) ging seinerzeit von der Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Doris Fuchs aus. Sie hat mittlerweile einen illustren Kreis von Kollegen aus nahezu allen Fakultäten um sich geschart. Prof. Tillmann Buttschardt, Vorstandsmitglied des ZIN und selbst Landschaftsökologe, zählt auf: Vertreten sind die Fächer Biologie, Geografie, Geoinformatik, Soziologie, Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Chemie und Theologie sowie die Batterieforschung. Neue Mitglieder werden von der Mitgliederversammlung des ZIN berufen, erklärt Buttschardt, wie der Kreis erweitert wird.
Projekte koordinieren
„Wir versuchen, unsere Forschungsprojekte zu koordinieren und durch den Austausch neue Fragen für die Nachhaltigforschung aufzuwerfen“, skizziert Buttschardt. Ein wichtiger Baustein der Arbeit des ZIN ist die Wirkung, die Wissenschaftler mit ihrer Forschung in der Gesellschaft entfalten wollen. So ist das ZIN aktiv im städtischen Beirat „Global nachhaltige Kommune“, es beteiligt sich an der Organisation der neuen öffentlichen Gesprächsreihe „Klimagespräche“, die am kommenden Donnerstag startet. Buttschardt: „Wir wollen Verantwortung für die Stadt zeigen.“
Wissenschaft über Nachhaltigkeit transparent darzustellen – das ist auch Anliegen des „Brotzeit-Kolloquiums“, in dem jeweils während des Sommersemesters regelmäßig in einem innenstadtnahen Hörsaal von einem der beteiligten Wissenschaftler ein Thema für die Öffentlichkeit leicht verständlich vorgestellt wird.
„Green Office“ für die Universität
Die Mitglieder des ZIN wollen aber auch Beratungsarbeit leisten – innerhalb der Universität. So unterstützen sie den Wunsch des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses (AStA) nach einem „Green Office“ für die Universität, eine Einrichtung, die nachhaltige Konzepte an der Universität koordiniert und plant. Dabei geht es natürlich um klimaschonendes Bauen und Heizen, so Buttschardt. Thema sei etwa die Frage, wie Wissenschaftler als Teilzeit-Beschäftigte der Universität vor Ausbeutung und Selbstausbeutung geschützt werden könnten.
Am Montag (4. November) soll das „Green Office“ konkreter werden. Der AStA lädt um 18.15 Uhr in den Hörsaal S9 im Schloss ein, um zu diskutieren. Das Motto lautet „Green Office an der Uni Münster – Realität oder Utopie?“. Auf dem Podium diskutieren neben Prof. Doris Fuchs vom ZIN Universitätskanzler Matthias Schwarte, der Prorektor für Internationales und Transfer, Prof. Michael Quante, sowie die AStA-Vorsitzende Sara Movahedian.
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