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Ausstellung „Survivor – Bedrohte Arten“ im Allwetterzoo eröffnet

Fotografisches Naturschutz-Plädoyer

Münster

Sie hängen quer über das Gelände verteilt – und sie machen auf auf bedrohte Tierarten aufmerksam. Im Allwetterzoo ist eine Ausstellung mit Fotografien von Thorsten Milse eröffnet worden. „Survivor“, Überlebende, heißt sie. Und das spiegeln die Motive auch wider.

Von Helmut P. Etzkorn

„Survivor“-Ausstellung im Zoo eröffnet (v.l.): Fotograf Thorsten Milse, Jörn Ehlers (Canon), Zoochefin Dr. Simone Schehka und Patrick Bischoff (WWF Deutschland). Foto: hpe

Ein Wüstenelefant vor einer Sanddüne in der Namib-Wüste auf der Suche nach Wasser und Nahrung. Blutbrustpaviane, die in den Hochlagen Äthiopiens ums Überleben kämpfen. Und der gewaltige Kamtschatka-Braunbär, der in Zeiten des Klimawandels immer seltener ausreichend Lachse fangen kann. Thorsten Milse, seit 25 Jahren als international renommierter Tierfotograf in vielen Regionen der Erde unterwegs, spürt hautnah den Verlust an Artenvielfalt und schrumpfenden Lebensräumen für die bedrohten Arten.

Motivation genug, für eine besondere Ausstellung. „Ich will die Einzigartigkeit der Wildnis unseres Planeten dokumentieren“, sagt er. Den Titel „Survivor“ für seine eindrucksvolle Bilderschau , die jetzt im Allwetterzoo zu sehen ist, habe er dabei „ganz bewusst gewählt.“ Milse: „Die Zukunft vieler Tiere und Pflanzen hängt an einem seidenen Faden. Deshalb ist mir dieses Projekt zusammen mit dem WWF wichtig.“ Seine Arbeiten sieht er folgerichtig auch als „fotografisches Plädoyer für den Erhalt der bedrohten Natur“.

Zerbrechlichkeit der Natur zu spüren

Alle Fotos, Momentaufnahmen einer ungezähmten Natur, entstanden in freier Wildbahn, und „man spürt in den Bildern die Zerbrechlichkeit der Natur“, so Direktor Jörn Ehlers von der Naturschutzorganisation WWF Deutschland. Nachhaltigkeit müsse nun sehr schnell einfach mehr Gewicht bekommen, da rund eine Million Arten noch in diesem Jahrhundert vom Aussterben bedroht seien.

Gründe dafür sind laut WWF der Verlust an Lebensräumen, die Übernutzung der Natur, der Klimawandel und die Umweltverschmutzung. „Die einfühlsamen Porträts könnten aber auch „Menschen die Augen öffnen für die Schönheit der Wildnis“.

60 großformatige Exponate

Die 60 großformatigen Exponate sind auf dem Zoogelände verteilt nach Klimazonen aufgestellt. Für Direktorin Dr. Simone Schehka „ein emotionaler Beitrag für unser Anliegen, als Zoo die bedrohten Tierarten mehr in den Mittelpunkt zu rücken“.

Finanziell unterstützt wird das Projekt vom Kamera-Anbieter Canon. Marketing-Chef Patrick Bischoff: „Wir erleben in den Fotos den Überlebenskampf der Letzten ihrer Art!“ Natur vertrage nun mal keine Kompromisse, und der Mensch sei nicht das Maß aller Dinge, so Bischoff.

Bildband begleitet die Ausstellung

Vorgestellt wurde bei der Eröffnung auch der 300 Seiten starke Bildband „Survivor“ von Milse. Das Buch im Großformat ist der jetzt im Tecklenborg-Verlag erschienen. Die Ausstellung ist bis Ende April 2022 im Zoo zu sehen, anschließend werden die Bilder zugunsten des WWF versteigert.

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