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Podiumsdiskussion des Soroptimist Club

Für mehr Frauen in Führungspositionen

Münster

Wichtiger Austausch: Der Soroptimist Club Münster hat am internationalen Frauentag eine Podiumsdiskussion veranstaltet - mit hochkarätigen Teilnehmerinnen.

Von Luisa Rabenschlag

Andrea Benstein (Studioleiterin WDR Landesstudio Münster, Moderation; v.l.), Prof. Dr. Ute von Lojewski (Präsidentin der FH Münster), Prof. Dr. Dr. Dauner-Lieb (Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs NRW), Dr. Simone Schehka (Direktorin des Allwetterzoos Münster), Dr. Katharina Kost-Tolmein (Generalintendantin am Theater Münster) und  Dr. Brigitte Borchard (Präsidentin Soroptimist Club Münster)  Foto: lura

Frauen in Führungspositionen sollten im Jahr 2023 eine Selbstverständlichkeit sein. Trotzdem ist der Weg nach oben für viele Frauen nach wie vor nicht einfach. Aus diesem Grund veranstaltete der Soroptimist Club Münster am internationalen Frauentag eine Podiumsdiskussion mit starken Frauen aus der Stadt.

In einem Punkt waren sich alle Teilnehmerinnen gleich zu Beginn einig: Macht war es nicht, was sie an Führungspositionen gereizt hat. Prof. Dr. Ute von Lojewski, die langjährige Präsidentin der FH Münster, erklärt: „Macht wollte ich nie, aber Entscheidungen treffen und gestalten können.“ Auf die Frage, ob Frauen anders führen, antwortet sie: „Frauen in Führungspositionen zeichnen sich oft durch einen empathischeren Führungsstil aus.“

Zusammenspiel aus fachlichen und privaten Gründen

Dr. Simone Schehka, Direktorin des Allwetterzoos Münster, fügt hinzu: „Frauen sind gut darin, angespannte Situationen zu entschärfen.“ Aus diesem Grund sei sie überzeugt davon, dass von gemischten Führungsebenen alle profitieren.

Auf die Frage, welche Faktoren verhindern, dass mehr Frauen in Führungspositionen kommen, antwortet Dr. Katharina Kost-Tolmein, die Generalintendantin am Theater Münster: „Es ist ein Zusammenspiel aus fachlichen und privaten Gründen.“

Notwendige Frauenquote

Prof. Dr. Dr. Dauner-Lieb, die Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs NRW, betont: „Gerade Muttersein wird immer mehr zum Perfektionsritus.“ Dabei sei es nicht dramatisch, wenn die Kinder auch mal vom Vater abgeholt würden. Im Gegensatz: Für ihre Karriere sei die Rückendeckung ihres Mannes unerlässlich gewesen.

Dr. Kost-Tolmein fügt hinzu: „Männer müssen es abkönnen, dass ihre Frauen mal im Rampenlicht stehen.“ Zum Thema Frauenquote erklärt sie: „Die Frauenquote hat zwar etwas Mechanisches, aber sie ist notwendig, um Ressourcen anders zu verteilen.“ Man müsse sich zwar abhärten, wenn man die „Quotenfrau“ sei, aber es würde sich lohnen.

Prof. Dr. Dr. Dauner-Lieb ergänzt: „Ich bin lieber die Quotenfrau, als gar nicht mitspielen zu dürfen.“ Im Endeffekt sei immer noch die fachliche Kompetenz entscheidend und nicht, über welchen Weg man in die Führungsposition gelangt sei. An alle jungen Frauen hat Prof. Dr. Dr. Dauner-Lieb eine simple Empfehlung: „Macht einfach euer Ding.“

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