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Weltweite Bewegung „One Billion Rising“

Freude gegen Angst

Münster

Hunderte Frauen haben am Donnerstagabend auf dem Platz der Stubengasse für die Rechte von Frauen nicht nur getanzt, sondern wortwörtlich auch getrommelt.

Björn Meyer

Hunderte Frauen – und auch ein paar Männer – standen am Donnerstagabend gemeinsam mit Tanz, Musik und mahnenden Worten für die Bewegung „One Billion Rising“ auf. Foto: Oliver Werner

Es wird getrommelt, gehüpft, getanzt und gesungen. Wo man auch hinschaut, am Donnerstagabend sieht man auf der Stubengasse nur in gut gelaunte, lachende Gesichter. Dabei ist der Anlass zu dem einige Hundert Frauen und auch ein paar Männer um 18 Uhr auf den Platz in der Innenstadt gekommen sind – ein ernster. Denn auch wenn das bunte Treiben auf den ersten Blick nicht den Anschein hat, die weltweite Kampagne „One Billion Rising“ lehnt sich gegen Gewalt und Unterdrückung von Frauen auf.

Jede dritte Frau auf der Welt habe mit derartigen Problemen zu kämpfen, so die Rechnung – gut eine Milliarde also, daher der Titel der Bewegung.

„Es ist wichtig, sich das bewusst zu machen“, sagt die 30-jährige Lena Unkrüer in der Menge noch bevor Schirmherrin Maria Lewe, Ehefrau von Oberbürgermeister Markus Lewe, das Wort am Mikrofon ergreift. Man wolle ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzen. Dafür, dass Mädchen und Frauen angstfrei leben können, sagt sie. Es folgen Rednerinnen von Zartbitter, dem Netzwerkbüro Frauen und Mädchen mit Behinderung/chronischer Erkrankung und Marischa – alles Organisationen, die sich für die Rechte von Frauen einsetzen.

Doch was noch mehr haften bleibt als die Worte, die gesprochen werden, sind die Bilder, die von der bunten Masse erzeugt werden. Tanzend auf dem Platz der Stubengasse, wenig später dann auf der Ludgeristraße. „Es ist eine Bewegung für das Recht und die Freude am Leben“, sagt Anja Lüpken, eine der Initiatorinnen der Bewegung in Münster. Alleine steht Münster übrigens nicht, in 162 deutschen Städten finden Veranstaltungen statt. Die Energie und die positive Lebenseinstellung, die die Veranstaltung in sich trage, gepaart mit dem Hinweis auf die katastrophale Situation, in der viele Frauen leben würden, sei für sie der größte Faustpfand von „One Billion Rising“, sagt Lüpken.

Dass die Bewegung gerade am Valentinstag auf sich aufmerksam macht, ist dabei kein Zufall. „Am häufigsten geschieht Gewalt gegen Frauen in Partnerschaften“, macht Ronja, eine junge Frau, die mit zwei Freunden gekommen ist, darauf aufmerksam, dass „das auch in Deutschland noch immer ein Thema ist.“

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