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Kundgebung gegen rassistische Gewalt

Friedlicher Protest in Münsters Partnerstadt Fresno

Münster

In den USA eskalieren die Proteste gegen rassistische Polizeigewalt. In Münsters Partnerstadt Fresno blieben die Demonstrationen bislang friedlich. 3000 Menschen sind dort auf die Straße gegangen.

Karin Völker

Auch in Münsters Partnerstadt Fresno gab es Proteste gegen rassistische Polizeigewalt (hier ein Foto aus Chicago). Foto: dpa (Symbolbild)

Die Demonstrationen gegen den gewaltsamen Tod des schwarzen Amerikaners George Floyd in Minneapolis haben auch Münster US-amerikanische Partnerstadt Fresno erreicht: Am Pfingstsonntag gingen in der kalifornischen 530 000-Einwohner-Stadt rund 3000 Menschen auf die Straße. Friedlich – so meldet es die in Fresno erscheinende Tageszeitung „Fresno Bee“ in Übereinstimmung mit anderen Medien.

Filmaufnahmen im Online-Auftritt der „Fresno Bee“ dokumentieren die Kundgebung, bei der Redner ihren Zorn gegen die rassistische Polizeigewalt und soziale Ungleichheit äußern. Ausschreitungen und Plünderungen wie in anderen US-Städten gab es der Berichterstattung zufolge aber in Fresno bisher nicht.

Ausgangssperre nicht vorgesehen

Unterdessen kursierten in den sozialen Netzwerken Aufrufe zu gewaltsamem Aufruhr am Dienstag – die von offiziellen Stellen vorerst als „Fake“ eingeordnet wurden. Auch ein Sprecher der „Black Lives Matters“-Protestbewegung distanzierten sich von Aufrufen zur Gewalt.

Andy Hall, Chef der Polizei in Fresno, sagte in einer Stellungnahme, man beobachte die Bedrohungslage. Eine Ausgangssperre wie in anderen US-Städten sei allerdings nicht vorgesehen. Veranstaltungen wie der Bauern-Markt in Fresno wurden allerdings abgesagt.

Nicht wegen der aktuellen Proteste, aber wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde jetzt der Schüleraustausch mit Fresno: In diesem Monat sollten zehn Jugendliche aus Kalifornien einen Monat in münsterischen Familien verbringen, bedauert Philipp Hagemann, Vorsitzender des Partnerschaftsvereins Münster-Fresno, der den Austausch organisiert. Die Begegnung soll nun im kommenden Jahr stattfinden. Die Jugendlichen aus Fresno hätten ihre Flüge längst gebucht, aber die Bedenken angesichts der Gefahren in der Pandemie überwogen – auch bei den Münsteranern, sagt Hagemann.

139 Ausbrüche von Covid-19

In Fresno wurden aktuell 139 neue Ausbrüche von Covid-19 registriert, insgesamt 36 Menschen sind nach der offiziellen Statistik in der Stadt im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Knapp 1900 Infektionen wurden in der Partnerstadt bisher festgestellt, in der viele Menschen im umliegenden Farmland arbeiten. Rund ein Viertel der Bevölkerung lebt laut Wikipedia unter der Armutsgrenze, die Hälfte der Menschen in Fresno sind Farbige beziehungsweise Zuwanderer aus Asien und Lateinamerika.

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