Brutaler Angriff beim Skandalspiel
Fußballer von Gegenspieler ins Gesicht getreten
Münster-Kinderhaus
Am Sonntag wurde er bei einem Spiel des SC Westfalia Kinderhaus gegen den SV SW Havixbeck brutal von einem Gegenspieler attackiert. Am Montag hatte der Kinderhauser Fußballer Fabian Bohn wegen seiner Verletzungen noch Arzttermine. Aber er will Anzeige erstatten.
Mit dem Essen klappt es derzeit nicht so. Apfelmus, das gehe, sagt Fabian Bohn (24) am Montag kurz vor seinem Zahnarzttermin. Der Fußballer des SC Westfalia Kinderhaus wurde am Sonntag bei einem Kreisliga-B-Spiel von einem Spieler des SV SW Havixbeck brutal attackiert: Er sprang plötzlich dem Kinderhauser, der auf der Ersatzbank am Spielfeldrand saß, mit den Stollen voran ins Gesicht. Das Spiel wurde abgebrochen.
In der 75. Minute, beim Spielstand von 2:1 für Westfalia, habe der Havixbecker nach einem Einwurf einem Kinderhauser einen Kopfstoß in den Bauch versetzt und dafür die Rote Karte erhalten, schildert Westfalia-Trainer Christian Tebel. Ein Schlag ins Gesicht sei noch gefolgt. Als der SWH-Spieler dann an der Seitenlinie den Auswechselbereich der Kinderhauser passierte, kam es zu der Attacke auf deren Ersatzspieler. Der brach zusammen. „Alle waren völlig geschockt“, sagt Tebel.
Verdacht auf Gehirnerschütterung
Fabian Bohn spielt eigentlich bei Westfalia mit der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A, er habe für dieses Spiel in der dritten Mannschaft der Kreisliga B ausgeholfen, berichtet der junge Sportler. An die ersten Sekunden nach dem Tritt könne er sich nicht mehr erinnern, sagt Bohn. Trainer, Torwart und die anderen Spieler von Havixbeck hätten sich sofort entschuldigt, „auch noch, als ich im Krankenwagen lag“. Mit Verdacht auf Gehirnerschütterung sei er ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Zähne seien abgebrochen, das Auge sei noch geschwollen, er habe Kopf-, Hals- und Nackenschmerzen, sagt Fabian Bohn am Tag danach. „Ich glaube, ich habe noch Glück gehabt.“ Er sei froh, dass zwei kleinen Kindern, die in seiner Nähe saßen, nichts passiert sei.
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Die herbeigerufenen Polizisten haben, wie bei Offizialdelikten üblich, Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung erstattet, teilt die Polizei Münster mit. Der Kinderhauser will ebenfalls Anzeige erstatten: zivilrechtlich und strafrechtlich. „So etwas hat auf dem Platz nichts zu suchen“, sagt er.
Grenzüberschreitung
„Ich habe so etwas noch nicht erlebt“, betont Wolfgang Welling, Geschäftsführer des SC Westfalia Kinderhaus. Da sei „schon eine Grenze überschritten worden, die nicht überschritten werden darf“.
Der Vorfall werde auch Thema der Vorstandssitzung des SC Westfalia sein, kündigt Welling an. „Wichtig ist erst einmal, dass es Fabian gutgeht. Alles andere muss man jetzt mit Ruhe und Bedacht angehen.“ Schiedsrichterbericht und Spruchkammersitzung werde man sich ansehen. Kontakt mit einem Juristen habe man aufgenommen, „wir schützen unsere Mitglieder und helfen ihnen“. „Man darf da nicht emotional rangehen“, so Westfalias Geschäftsführer. „Wir nehmen das sehr ernst.“
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