Nach 80 Jahren
Gedenkstein ehrt hingerichtete polnische Zwangsarbeiter
Münster
Vor 80 Jahren wurden in den Bockholter Bergen zwei polnische Zwangsarbeiter hingerichtet. Sie werden nun mit einem Gedenkstein geehrt.
Am 14. August 1942 wurden die polnischen Zwangsarbeiter Franciszek Banaś und Wacław Ceglewski wegen angeblich „verbotenen Umgangs“ mit einer deutschen Frau von der Gestapo Münster in den Bockholter Bergen bei Greven hingerichtet. Lange Zeit spielte der Hinrichtungsort im öffentlichen Bewusstsein keine Rolle. Erst durch die Initiative der Messdienerschaft in Gimbte wurde im Jahre 2001 in der Nähe ein zunächst provisorischer Erinnerungsort mit einem Kreuz und einem kleinen Gedenkstein angelegt.
Die Namen der Ermordeten erfährt man dort nicht, bemängelt in einer Pressemitteilung der Historiker Christoph Leclaire, der sich seit Jahren mit dem Schicksal von Banaś und Ceglewski beschäftigt, schon lange. Denn gerade an einem solchen Gedenkort sei die Nennung der Namen der Opfer des Nationalsozialismus von zentraler Bedeutung. „Schließlich lässt sich nur so ganz konkret an Individuen und deren Schicksale erinnern“, betont Leclaire.
Anlässlich des 80. Jahrestages ihrer Hinrichtung erhalten die NS-Opfer nun einen Gedenkstein mit ihren Namen. „Damit wird das langjährige Vorhaben von VVN-BdA Münster und Bündnis 90/Die Grünen Greven endlich Realität“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Steinmetz spendet Gedenkstein
Ermöglicht werde dies durch den Steinmetz Götz Kerkemeier von Flora-Grabmale in Handorf. Überzeugt davon, wie wichtig die Erinnerung an dieses und andere Verbrechen in der NS-Zeit sei, machte er das Angebot, den Gedenkstein zu spenden.
Mittlerweile ist der passende Stein gefunden: ein Ibbenbürener Sandstein. In den kommenden Tagen wird er bearbeitet und mit einer Inschrift versehen. Der Gedenkstein soll bei der von VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) Münster zusammen mit den Grevener Grünen organisierten Gedenkveranstaltung am 14. August um 15 Uhr (Wanderparkplatz am Schifffahrter Damm, Fuestruper Straße 4) eingeweiht werden.
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