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Hinrichtung von polnischen Zwangsarbeitern 

Gedenkstein erinnert an zwei Opfer der Nationalsozialisten

Münster

In den Bockholter Bergen erinnert seit einigen Tagen ein Gedenkstein an das Schicksal von zwei polnischen Zwangsarbeitern, die von den Nationalsozialisten hingerichtet wurden.

Christoph Leclaire (links) und Jakub Wawrzyniak enthüllen den Gedenkstein. Foto: privat

Etwa 80 Personen waren am Sonntag auf Einladung der VVN-BdA Münster und Bündnis 90/Die Grünen Greven in die Bockholter Berge gekommen. Vor genau 80 Jahren waren dort die beiden polnischen Zwangsarbeiter Franciszek Banaś und Wacław Ceglewski wegen „verbotenen Umgangs“ hingerichtet worden.

Schon zu Beginn der Gedenkfeier verdeutlichte die Verlesung eines Briefes der Familie Augusty Zoń – des Neffen von Franciszek Banas – mit bewegenden Worten, wie wichtig das Erinnern an die NS-Opfer ist und wie dankbar sie für das Gedenken an Ihren Onkel sind. Der anwesende polnische Generalkonsul Jakub Wawrzyniak aus Köln bestätigte dies und bedankte sich für diese Erinnerungsarbeit auch vor dem Hintergrund seiner eigenen Familiengeschichte.

Das Grauen des Zweiten Weltkriegs

Fast jede polnische Familie habe eine direkte Verbindung zum Grauen des Zweiten Weltkriegs. Mitveranstalterin Lore Hauschild der Grevener Grünen machte mit Blick auf heutige Facetten des Rassismus deutlich, wie sehr die brutale Bestrafung des „verbotenen Umgangs“ versuchte, jede Form der Mitmenschlichkeit zwischen Deutschen und angeblich rassisch minderwertigen osteuropäischen Zwangsarbeitern zu unterbinden. Höhepunkt war die Enthüllung und Einsegnung des Gedenksteines. Christoph Leclaire, Historiker und Initiator der jährlichen Gedenkfeier, hat mit dem Gedenkstein ein laut Mitteilung wichtiges Ziel erreicht und machte deutlich: „Mit diesem Stein wird den beiden NS-Opfern am Ort des Verbrechens endlich ihre Identität und ein Stück ihrer Würde zurückgegeben.“

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