„Fridays For Future“-Demonstration
Menschenkette um die Promenade für das Klima
Münster
Hand in Hand für die Umwelt: Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten von „Fridays For Future“ in Münster haben beim 12. globalen Klimastreik mit einer Menschenkette rund um die Promenade für eine weitreichendere Klimapolitik demonstriert. Das führte zu schönen Bildern und einem Hupkonzert.
Um 16.45 Uhr war sie komplett geschlossen. Einmal rund um den Promenadenring reichte die Menschenkette aus Teilnehmerinnen und Teilnehmern des 12. globalen Klimastreiks der „Fridays for Future“-Bewegung in Münster.
Mit den letzten Lückenschlüssen an den Kreuzungen von Straßen und Promenade bremste die Demonstration den Verkehr für einige Minuten aus. Kurzes Hupkonzert Höhe Münzstraße, ein paar kopfschüttelnde Autofahrer an der Weseler Straße, Rückstau auf den Ausfallstraßen wie beispielsweise auf der Steinfurter Straße – das große Verkehrschaos, das wegen des zeitgleichen Nahverkehrs-Streiks befürchtet worden war, blieb aber weitgehend aus. Auch auf der Promenade, denn die Menschenkette rückte an den Rand, sodass Radler passieren konnten.
Bunte statt roter Linie
Hand in Hand, oder verbunden durch ein Tuch, bildeten die laut Polizei 2500 Demonstranten eine lange Linie. Die Veranstalter sprachen später von 4000 Teilnehmern. Sie sollte symbolisch für die 1,5-Grad-Grenze stehen, die rote Linie also, die in puncto Klimakrise nicht überschritten werden dürfe, wie die Veranstalter im Vorfeld mitgeteilt hatten. Den Aufruf, rote Kleidung zu tragen, hatten aber bei Weitem nicht alle umgesetzt, sodass sich statt einer roten, eine bunte Linie um die Innenstadt schlängelte. Das Bild war deshalb aber nicht weniger imposant.
Begonnen hatte die Demo bereits um 15 Uhr am Domplatz mit einer Kundgebung. Die Forderung: Einhaltung der Klimaziele und konkrete Maßnahmen dazu, vor allem im Verkehrssektor. Doch auch an die lokalen Machthaber wendeten sich die Organisatoren: Münster hat sich vorgenommen, bis 2030 klimaneutral zu werden.
Kommentar: Beachtliche Leistung
„Oberbürgermeister Markus Lewe hat groß getönt, Münster zur ersten klimaneutralen Stadt Deutschlands machen zu wollen“, sagte ein Sprecher von Fridays for Future Münster ins Mikro. Die Stadt lege jedoch nicht einmal offen, wie es damit vorangehe und verweigere einen Maßnahmenplan aufzustellen, der dem Beschluss gerecht werde, sagte er unter dem Applaus der Menge.
Für eine lebenswerte Welt
Teil der Menge war auch Jana Holtkamp mit ihren beiden Kindern. „Ich bin hier, weil ich möchte, dass meine Kinder in einer Welt leben können, die noch lebenswert ist“, sagte sie. Sie wolle sich später nicht von ihren Kindern vorwerfen lassen, nichts getan zu haben, als sie noch Einfluss nehmen konnte.


Ein paar Meter weiter hörte die 60-jährige Evelyn Plaschke den Redebeiträgen zu. Sie sei für ein Verbot von Inlandsflügen. Die Zeit dafür sei vorbei. Dass es wie bisher nicht einfach weitergehen könne, fand auch der 84-jährige Helmut Luckmann, der deshalb zum Domplatz gekommen war.
Passend zum Anlass war die 20-köpfige „Kreisgruppe Lüzerath Warendorf“ aus Ennigerloh die 40 Kilometer auf Fahrrädern mit Polizeieskorte nach Münster geradelt. „Wir wollten bei uns lokal ein Zeichen setzen, aber auch gerne hier in Münster dabei sein, also haben wir das miteinander verbunden“, sagte Tom Kiebitz.
Vom Domplatz ging die in fünf Gruppen aufgeteilte Menge um 16 Uhr in verschiedenen Demozügen an fünf Punkte auf der Promenade, von wo sie sich verteilten, um die letztlich Menschenkette zu schließen.